Die Schweiz lockt ausländische Arbeitnehmer nicht nur mit einer attraktiven Altersvorsorge und einem grundsätzlich höheren Lohnniveau, sondern auch mit einer niedrigen Besteuerung der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit. Diesem Lockruf sind mittlerweile über 60.000 Grenzgänger mit Wohnsitz in Deutschland gefolgt.
Das neue Fachbuch befasst sich umfänglich und an den Bedürfnissen der Beratungspraxis orientiert mit der steuerlichen Beurteilung dieser Personengruppe. Sie ist in den letzten Jahren einer vielfältigen Neuausrichtung unterworfen worden, insbesondere bei der Besteuerung der Pensionskassenauszahlung. Auch die Diskussion zur ertrags- und umsatzsteuerlichen Beurteilung der Privatnutzung des Geschäftswagens von Grenzgängern wird dargestellt. Zudem erfolgt eine kritische Betrachtung der Rechtsfortentwicklung bei Beschäftigten mit sog. tagesübergreifender Tätigkeit durch die Finanzrechtsprechung.
Der Autor klärt zunächst, welche Personen unter die Begriffe des echten und unechten Grenzgängers zu subsumieren sind. Dabei werden mit einem Blick über die Grenze zur Schweiz auch die jeweiligen Aufenthaltsbewilligungen und Quellensteuertarife behandelt. Korrespondierend damit wird die Anrechnung der Schweizer Quellensteuer auf die deutsche tarifliche Einkommensteuer in den Fokus genommen. Danach arbeitet der Verfasser die Gründe heraus, die zur Befreiung aus der Grenzgängereigenschaft führen mit der Folge der (anteiligen) Verlagerung des Besteuerungsrechts vom Ansässigkeitsstaat hin zum Tätigkeitsstaat.
Eine weitere Besonderheit der Besteuerung im Grenzgebiet zur Schweiz ist die Regelung zur Abwanderung. In diesem Kontext untersucht der Autor genauer die Wegzugsbesteuerung mit den Besonderheiten des Kindergeld- und Elterngeldbezugs sowie die sog. überdachende Besteuerung. Das schweizerische Besteuerungssystem und das Rechtsmittelverfahren bilden den Schluss des ersten Hauptteils. Dabei sind die unterschiedlichen Veranlagungsformen sowie die außergerichtlichen und gerichtlichen Rechtsmittel dargestellt. Ein Kurzüberblick bringt das Verständigungsverfahren näher. Zahlreiche weiterführende Beispiele zeigen, wie sich das herausgearbeitete Wissen in der Praxis anwenden und fortentwickeln lässt. Zusammenfassende Übersichten erleichtern das Verständnis.
Im zweiten Hauptteil geht es um die Besteuerungskonsequenzen von wiederkehrenden Leistungen und der Einmalauszahlung aus der schweizerischen Pensionskasse, aufgesplittet in die Ein- und die Auszahlungsphase sowie die Bereiche einer privatrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Pensionskasse. Synoptisch werden die unterschiedlichen Standpunkte der Finanzverwaltung und der Finanzrechtsprechung dargestellt. Auch zu diesem Kapitel des Buchs gibt es vielfältige und anschauliche Beispiele sowie zusammenfassende Schaubilder, die diese komplexe Materie verständlich machen. Eine Gesamtbetrachtung rundet den Themenbereich ab.weiterlesen