"Wir sind entschlossen, uns nur durch das Evangelium und durch das Vorbild des Herrn Christus und der heiligen Apostel in Sanftmut, Demut, Geduld und Feindesliebe leiten zu lassen."
So umschrieb Bruder Gregor, der Begründer der Böhmischen Brüder, deren Programm. Diese Christen zogen sich aus der durch Macht und Kompromisse korrumpierten Kirche zurück und bildeten eine eigene Gemeinschaft, die Brüder-Unität. Sie gründeten damit schon im 15. Jahrhundert, lange vor Martin Luther, eine evangelische Kirche, die Teil der Reformation war.
Der tschechische Kirchenhistoriker Rudolf Říčan zeichnet mit dieser Gesamtdarstellung ein umfassendes, lebendiges und gut lesbares Bild vom Auf und Ab der Geschichte der Böhmischen Brüder zwischen 1457/58 und ihrem Ende im 17. Jahrhundert.
Das Buch wird ergänzt durch eine gut verständliche Darstellung der Theologie der Böhmischen Brüder von Amedeo Molnár. Dabei wirkt vor allem die Unterscheidung dogmatischer Lehraussagen in für das Heil Wesentliche, zum Heil Dienliche und nur zufällige Dinge für heutige Leserinnen und Leser modern und aktuell.weiterlesen