Die deutsch -französischen Kulturbeziehungen im Spiegel der Literatur (1927–1930)
Eine Studie zur narrativen Aushandlung des »geistigen Locarnos« in sechs Romanen der Zwischenkriegszeit
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Moritz Barske untersucht die deutsch-französischen Kulturbeziehungen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die literaturwissenschaftliche Arbeit geht der Frage nach, inwiefern zwei als verschieden angenommene Kulturen in sechs während der Zwischenkriegszeit publizierten Romanen als Räume narrativ konstruiert und in eine Beziehung zueinander gesetzt werden. Der Raumbegriff innerhalb der Narration stützt sich auf die Theorie Juri Lotmans, der postuliert, dass die Struktur literarischer Texte aus begrenzten Räumen bestehe. Dass Lotman die Grenze zwischen diesen Räumen nicht als
eigenständigen Raum versteht, wird zum Anlass genommen, seine Theorie zu erweitern und die Grenze als separaten Aushandlungsraum der deutsch-französischen Kulturbeziehung zu definieren, der sich heterotopisch (nach Michel Foucault) zu den ihn umgebenden Kulturräumen verhält. Die Studie beleuchtet die literarische Verwirklichung des »geistigen Locarnos« (Heinrich Mann, 1927), einen Appell zu intensiverem Kulturaustausch in Folge der 1925 geschlossenen politischen Verträge von Locarno. Unter dieser Hypothese wird das Textkorpus mithilfe der von Horst-Jürgen Gerigk entwickelten »poetologischen Differenz«, die einer in der Textkomposition nachweisbaren Darstellungsintention nachspürt, analysiert und interpretiert. Die Studie hat eine imagologische Prägung: »Deutsches« und »Französisches« werden in eine Kulturbeziehung gesetzt, die exemplarisch Aufschluss über die Verfasstheit von deutscher Literatur über Frankreich und französischer Literatur über Deutschland in der Zwischenkriegszeit gibt.weiterlesen
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