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Die eigene Sicht – für den Blick der Betrachter

Kunst der Erinnerung – Erinnerung der Kunst

Produktform: Buch

Wer sind die Menschen hinter den Kunstwerken? Ich sehe, was sie geschaffen haben; aber welche Lebensgeschichten stehen hinter ihren Werken? Das macht mich neugierig. Meine Klassenkameraden glaube ich zu kennen, doch wird mir bewusst, dass ich von ihrem privaten Lebenshintergrund nichts weiß und schon damals nichts wusste; ihnen wird es ebenso gegangen sein. Nach dem Abitur liefen wir in ganz verschiedene Himmelsrichtungen auseinander und trafen uns erst später wieder bei dem einen oder anderen Klassentreffen. Aber diese Treffen waren meistens nur punktuell, zumal für mich, der ich kein „Ahlener“ bin. Bei unserer letzten Begegnung in Hinterzarten kam mir plötzlich der Gedanke, dass einige von uns eines doch irgendwie verbindet: die Prägung durch unseren Kunstunterricht bei Hermann Schweizer. Rüdiger Wischemann bezeichnete ihn, den er einige Jahre lang als Episkop-Bilder-Aufleger zu Kunstvorträgen begleitet hatte, als seinen „Schutzengel“, der ihm über manche Klippen in der Schule hinüber geholfen habe. Er, der aktiv bei der Bundeswehr tätig gewesen war, studierte anschließend Kunstgeschichte. Hatte dafür das Folienauflegen ein Fundament gelegt? Und kann man bei Walter Rinke, der den Ahlener Kunstverein lange Jahre leitete, einen nachwirkenden Einfluss unseres Kunstlehrers Schweizer ablesen? Bei Manfred Quast erinnere ich mich noch genau daran, wie er im Kunstunterricht schöne Farbkompositionen in zartem Altrosa, Grau und Taubenblau anlegte, abstrakte Bilder nach der Anleitung von Hermann Schweizer. Heute nimmt der Jurist privaten wöchentlichen Malunterricht. „Vicky“ Baum war von Schweizers Malanleitungen weniger begeistert. Aber es ist doch erstaunlich, dass er nach seiner Berufszeit als praktischer Arzt das angefangen hat, was er selbst „sein Kloppen“ nennt: Er gestaltet Plastiken in Speckstein. Ich, Manfred Grabs, hatte mir schon in meinen jungen Jahren die Ölmalerei durch das Kopieren einfacher Vorlagen selbst beigebracht. Von Hermann Schweizer bekam ich später Tipps und Verbesserungsvorschläge: „Junge, male mehr aus der Farbe heraus!“ – Heute bin ich auf Acryl umgestiegen. – Wie aber war es mit den dazu gekommenen Ehefrauen? Rüdiger Wischemann regte an, doch einmal nachzuforschen, ob sie direkt oder indirekt durch unseren Kunstunterricht beeinflusst worden seien. Von Margret Rinke weiß ich jedenfalls, dass sie viel mit Hermann Schweizer zusammen gearbeitet hat. Aber Anke Quast, die leider im Frühjahr 2013 nach langer Krankheit gestorben ist, hatte sie Berührung mit unserm Kunstlehrer gehabt? Sie war 1941 in Kiel geboren worden und wandte sich, wie ich in Kunstprospekten gelesen habe, erst mit 43 Jahren ihrer künstlerischen Tätigkeit zu. Diese war dann aber vielseitig und 20 Jahre lang auf unterschiedlichen Gebieten sehr produktiv. Sie hatte sich während dieser Zeit durch eine begleitende Ausbildung ständig weiterentwickelt. Heidi Baum hat ihren künstlerischen Werdegang für einen früheren Ausstellungskatalog selbst beschrieben. Wir haben ihre Ausführungen übernommen. Meine Frau Edelgard ist sicherlich durch mein jahrzehntelanges Malen beeinflusst worden. Im Prinzip aber bringt sie sich alles selbst bei. Ich aber habe von ihr ein gewissenhafteres Kopieren gelernt, da sie mich immer wieder zu einem genaueren Hinschauen auffordert. Am Anfang dieser Zeilen habe ich gefragt, wer wohl die Menschen hinter ihren Kunstwerken sein mögen. Wenn man die verschiedenen in diesem Band veröffentlichten Bilder langsam (!) betrachtet, dann werden wir in unseren Werken erkennbar. – Hätte Hermann Schweizer das sagen können?weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-86624-607-2 / 978-3866246072 / 9783866246072

Verlag: Winter Industries

Erscheinungsdatum: 01.07.2014

Seiten: 76

Herausgegeben von Manfred Grabs, Rüdiger Wischemann

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