Dieses Buch hat seit seiner Erstveröffentlichung vor fast drei Jahrzehnten kontinuierlich Diskussionen angeregt. Im Gegensatz zur traditionellen Forschung, die auf die Auswertung kirchlicher Autoren setzt, konzentriert sich dieses Werk auf die Analyse von neutestamentlichen Handschriften. Die zentrale These besagt, dass das Neue Testament nicht durch einen anonymen, komplexen Prozess entstanden ist, sondern im zweiten Jahrhundert geschaffen wurde. Die Publikation trug den Titel "Das Neue Testament" und war von Anfang an als abgeschlossene Sammlung konzipiert. Sie setzte sich gegen andere christliche Texte durch und wird in Trobischs Buch erstmals als "Kanonische Ausgabe" bezeichnet—ein Begriff, der mittlerweile breite Akzeptanz gefunden hat. Die Auswirkungen dieser Erkenntnisse auf das Fachgebiet sind enorm. Das Buch zeigt, dass das Neue Testament vor allem eine verlässliche Quelle für die Christologie der sich im zweiten Jahrhundert definierenden Katholischen Kirche darstellt. Der Quellenwert für historischen Ereignisse um die Gestalt des Jesus von Nazareth und des Paulus von Tarsus ist äußerst fragwürdig. Die englische Übersetzung ist in mehreren Auflagen erschienen und bleibt ein unverzichtbarer Beitrag zur Diskussion über die Entstehung des Neuen Testaments. Nachdruck der ersten Auflage (1996) mit einem Vorwort des Autors.weiterlesen