Die Entstehung des Mythos vom Soldatenhandel 1776-1813
Europäische Öffentlichkeit und der "hessische Soldatenverkauf" nach Amerika am Ende des 18. Jahrhunderts
Produktform: Buch
Bis heute ist in der deutschen Öffentlichkeit die Überzeugung weit verbreitet, Reichsfürsten und
insbesondere der Landgraf von Hessen-Kassel hätten während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs
Soldaten an England verkauft, um ihren dekadenten Lebenswandel zu finanzieren. Die
vorliegende Arbeit zeigt, dass es sich bei dieser Vorstellung um einen wirkmächtigen Mythos handelt,
der zwar erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts voll ausgeprägt existiert, dessen eigentliche Ursprünge
jedoch bereits im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts liegen. Sie untersucht die Entstehung
des Mythos zwischen 1776 und 1813 und analysiert dessen Inhalte und Funktionen in dieser
Frühphase. Dabei beschränkt sie sich nicht allein auf die zeitgenössische Kritik an den Truppenvermietungen
im deutschsprachigen Raum, sondern vergleicht sie mit der zeitgleich in England artikulierten
Ablehnung, um auf diese Weise die besonderen Entstehungsbedingungen des Mythos
herauszuarbeiten.weiterlesen