"Warum sollte eine knapp sieben Jahre umfassende Dienst-Biographie eines leitenden französischen Kolonialbeamten in Französisch-Westafrika von der ersten bis zur letzten Seite spannend und höchst informativ sein? Es sind das Auge und die Feder ihres Autors, Robert Arnaud (alias Robert Randau), und die kühnen Visionen und wagemutigen Unternehmungen seines Kollegen, Weggefährten und Freundes Xavier Coppolani, des Protagonisten der vielleicht entscheidendsten Phase der französischen Kolonialpolitik in der westlichen Sahara, die sich zu diesem lebendigen und authentischen Bericht der kolonialen „Befriedung“ der mauretanischen Gebiete nördlich des Senegalflusses zwischen 1898 und 1905 verbinden. Arnaud gelingt es mit der Emphase des Freundes und Partners, die unmerklichen Ungereimtheiten, aber auch die schrillen Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit der französischen Kolonialpolitik in Szenen und Worte zu fassen. Gerade die intime Nähe zu Coppolani, einer Hauptfigur der französischen Durchdringung und Unterwerfung der südlichen und östlichen Provinzen Mauretaniens, vermag den so oft in der kolonialen Geschichtsschreibung fehlenden Zusammenhang von individueller Wirkgeschichte und objektivem Zeitenlauf herzustellen."
Prof. Dr. Ulrich Rebstockweiterlesen