Die Erleuchtung des Nordens
Zum Disput zwischen Sengzhao und Liu Yimin über die Bodhisattva-Idee des Mahayana
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Sengzhao (374-414) und sein berühmtes Werk, das „Bore wuzhi lun“ („Abhandlung über die prajña, die nicht etwas zu erkennen bedeutet“), werden von der modernen Forschung als bedeutender Beitrag zur Entwicklung des buddhistischen Denkens in China betrachtet. Doch trotz dieses hohen Stellenwerts wurde das „Bore wuzhi lun“ bislang nicht vor seinem damaligen religiös-politischen Hintergrund erschlossen, was zum einen dem bisherigen Forschungsansatz, den Text isoliert von anderen zeitgenössischen Werken und Debatten aus einer philosophischen Perspektive heraus zu betrachten, geschuldet ist. Zum anderen ist das „Bore wuzhi lun“ in einer für den modernen Leser nur schwer zugänglichen Sprache und Argumentationsform verfasst, die das inhaltliche Verständnis bedeutend erschweren.
In Die Erleuchtung des Nordens eröffnet Christian Streif durch die Kontextualisierung des „Bore wuzhi lun“ mit zeitgenössischen Debatten und dem Übersetzungsprojekt von Kumarajiva (350-409) eine neue Betrachtungsweise und stellt die zentrale Thematik des Werkes heraus. Es wird gezeigt, dass die Darstellung und Apologetik der Bodhisattva-Idee dabei eine zentrale Stellung einnehmen, die jedoch von Zeitgenossen Sengzhaos äußerst kritisch und aus einer deutlich politischen Perspektive wahrgenommen wurde. Durch diesen neuen Untersuchungsansatz wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Erschließung von Sengzhaos Werk, sondern auch für das Verständnis der für den ostasiatischen Buddhismus zentralen Heilsidee des Bodhisattva und seiner Rezeption in China geleistet.weiterlesen
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