Die Evangelisch Hystori (1524 und 1525)
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Othmar Nachtgall (Ottomarus Luscinius juris pontificii Doctor) ist für die Vielfalt seiner Interessen bekannt, die sich in griechischen, lateinischen und deutschsprachigen Schriften niederschlugen. Zu seinen deutschen Übersetzungen gehören zwei theologische Werke, in denen er die Evangelien zusammenschweißt. In seiner kurzen „euangelisch hystori“ von 1524 beruft er sich auf die griechischen Fragmente des vermeintlichen „Diatessaron“ des Ammonius von Alexandrien. Diese ausdrückliche Berufung entfällt in seiner „gantz euangelisch hystori“ von 1525, in der er die Perikopen ausführlich wiedergibt und eingehend erläutert, weil der Akzent nicht auf dem Wort, sondern auf der Bedeutung liege. Nachtgall verfolgt das Ziel, das Interesse der Menschen am Viererkanon zu wecken, um die alleinige Konzentration auf Christus zu bewirken. Dadurch könne und solle sich im Menschen eine Veränderung vollziehen. Dieser Grundgedanke ist bereits im Druck von 1524 zu erkennen, doch was Nachtgall 1524 nur andeutet, führt er 1525 im Detail aus. Gerade im Vergleich der beiden Evangelientexte lassen sich die Grundhaltung, Genese und Intention ermitteln. Durch die Edition beider Werke kann jetzt auch Nachtgalls viel diskutierte Kritik an der Reformation und seine bislang nur sporadisch belegte Nähe zur Rechtfertigungslehre erschlossen werden.weiterlesen
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