Die Freie Akademie in Beziehung zum Nationalsozialismus
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Freie Akademie (= FA) wurde als Vereinigung 1956 gegründet und möchte einen intellektuell-geistigen Beitrag zum Verstehen des menschlichen Daseins in der Welt leisten. Ihre Mitglieder waren und sind eine heterogene Gruppe unter anderem von atheistisch, säkular-humanistisch, freireligiös oder freikirchlich eingestellten Personen, die alle das Postulat der weltanschaulich-religiösen Toleranz eint. Besonders in der Gruppe ihrer Gründungsmitglieder und weiteren frühen Funktionsträger finden sich im Nationalsozialismus schwer belastete sowie schwer geschädigte Persönlichkeiten. Beide Erfahrungen haben das Vereinsgeschehen über Jahrzehnte eindrücklich geprägt.
Um die FA in ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus und dessen Nachwirkung gründlich zu verstehen, war die Betrachtung von exakt einhundert Jahren (1920-2020) nötig. Zunächst waren Weimarer Republik und Nationalsozialismus (1920-1945) zu betrachten, wo die FA zunächst u.a. in der deutschen Jugendbewegung und in nebenkirchlichen Bewegungen ihre Wurzeln hat, was sich im Nationalsozialismus teils in Ideologietreue und teils in Widerspruch niederschlug. Weiterhin war der Umgang mit dem Nationalsozialismus in verschiedenen religiös freien Vereinigungen der frühen Nachkriegszeit (1945-1956/57) als direktem Vorläufergeschehen für die FA zu analysieren. In der Zeit der Freien Akademie werden die Gründung der FA (1956), die Frühphase der FA (1957-1963), die von der 1968er-Bewegung geprägte Zeit des Umbruchs der FA (1964-1978), die Neuordnung der FA (1979/80), die lange Periode eines Zweitakts von Erneuerung und Tradition in der FA (1980-2008) und schließlich die Zeit der expliziten Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (seit 2010) betrachtet.
Die Studie zeigt, wie der Umgang der Freien Akademie mit ihrer Beziehung zum Nationalsozialismus und seiner Nachwirkung eine Geschichte von Misslingen und Gelingen ist. Die FA steht darin pars pro toto für die Bewältigung des Nationalsozialismus in Deutschland überhaupt. Die Vereinigung zeigt sich wie ein Brennglas, durch das die allgemeine Geschichte der NS-Bewältigung in Deutschland gebündelt betrachtet werden kann. Daher ist die Studie nicht nur für Interessierte an der FA lesenswert, sondern für alle, denen an der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gelegen ist. In beeindruckender, ja fast verblüffender Weise zeigt die Studie am Beispiel der FA, wie intensiv der Nationalsozialismus durch die Jahrzehnte im Nachkriegsdeutschland hindurch Belastung und Aufgabe für einzelne Personen, für Einrichtungen und die Gesellschaft als Ganzem blieb und bleibt.weiterlesen
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