Die Freiheit des Denkens
Sebastian Castellio - Wegbereiter der Toleranz. 1515-1563
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Sebastian Castellio (1515-1563) gilt neben Erasmus von Rotterdam als einer der großen Humanisten des 16. Jahrhunderts. Entschiedener noch als Erasmus vertrat er ein Menschenbild, das an die Freiheit des Denkens und an die Vernunft des Menschen glaubte. Dass er mit dieser Überzeugung nicht zurückhielt, sondern öffentlich für sie kämpfte, indem er sich gegen die sklavische Unterwerfung unter kirchliche Dogmen und die Verfolgung Andersdenkender wandte, sollte später ihm zum Verhängnis werden.
Seine Empörung über die Verbrennung des spanischen Humanisten Michael Servet als 'Ketzer' auf Veranlassung Calvins, den 'Skandal der Skandale', machte ihn zum wortgewaltigen Verteidiger der Toleranz. Machtlos zwar, aber mit treffsicheren Argumenten, bot er dem mächtigen Calvin die Stirn. Dies machte ihn bei den Schweizer Reformatoren zur persona non grata. Er wurde als 'Satansknecht' geächtet, mundtot gemacht. Dennoch schrieb und wirkte er weiter: unter Pseudonym oder durch Kopien seiner Manuskripte – sich stets der Gefahr bewusst, selbst als Ketzer angeklagt zu werden. Heute
gilt er als einer der bedeutendsten Wegbereiter der Toleranz.
Castellios Urteil: 'Calvin ist ein Tyrann, der ihn, Castellio, gewaltsam mundtot zu machen versucht. Christliche Sanftmut ist dem Reformator gänzlich fremd.'
Mirjam van Veen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Zeit der Reformation, insbesondere mit Sebastian Castellio und seinem Freundeskreis. In ihrer anschaulich lesbaren Biographie beschreibt sie Castellio als einen Anwalt der Zweifelnden gegenüber den 'Betonköpfen' der Dogmatiker, als einen, der seiner Zeit weit voraus war und deshalb zum Schweigen gebracht wurde, und als einen Vorläufer der Aufklärung, dessen 'Kunst des Zweifelns' heute aktueller ist denn je.weiterlesen
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