Die Geschichte der Faust-Forschung (in 2 Bänden)
Weltanschauung, Wissenschaft und Goethes Drama
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die schon 1847 beklagte Unermesslichkeit der Faustliteratur – in ihrer über 200jährigen Geschichte auf weit über 10. 000 Bücher und Aufsätze angeschwollen – repräsentiert die Geschichte der deutschen und internationalen Literaturwissenschaft, ihrer wechselvollen Geschichte nach ihren verschiedenen Auffassungen von Literatur, ihrer Zielsetzungen und den Methoden ihrer Interpretation. Sie ist aber auch die Geschichte der gesellschaftspolitischen Kämpfe, vor allem in Deutschland, weil Goethes Faust, bereits von Schelling und Hegel zum Nationalkunstwerk der Deutschen erhoben und seither bis heute mit Superlativen als größte deutsche Dichtung und als monumentales Spitzenwerk der Weltliteratur überschüttet, den Status einer Bibel hat, in deren Exegese die jeweilige eigene Gegenwart der Interpreten und Interpretinnen erklärt wird.
Die Geschichte der Faust-Interpretation ist auch die Geschichte über die Ethik von Literatur. Daß Faust kein Tragödienende erleidet, sondern trotz seiner schweren Schuld an der Ermordung von sieben Menschen infolge seines nimmermüden Strebens erlöst wird und in die oberen Regionen des Himmels gelangt, hat zu einer nicht endenden Diskussion über diese Erlösung geführt, die sich im neuen Jahrtausend radikalisiert hat.
Die vorliegende Darstellung von Rüdiger Scholz, die einzige Darstellung der gesamten Geschichte der Faust-Literatur bis 2010, präsentiert die verschiedenen Ansätze und die unterschiedlichen Resultate und lässt die Haupt- und Nebenakteure durch Zitate zu Wort kommen. Sie verfährt chronologisch, gliedert nach Interpretationsrichtungen und akzentuiert deren Aussagen über die Beziehung des Kunstwerks zur Realität.weiterlesen
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