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Die Geschichte der Pistoriuspflege

Die Grossheppacher-Kinderschwestern in Gaisburg

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Als ich (der Autor Elmar Blessing, Anm. d. Redaktion) 2003 zum 100-jährigen Bestehen der Grund- und Hauptschule Ostheim die Festschrift ´Ostheim und seine Schulen´ verfasste, kam mir der Gedanke, auch einmal die Geschichte der Kindergärten im Stuttgarter Osten zu erforschen. Ich begann auch schon Kindergartenbilder zu sammeln, Frau Gasparitsch, eine ehemalige Kindergärtnerin, unterstützte mich sehr. Doch dabei blieb es. Als mich zehn Jahre später Herr Pfarrer Marquardt fragte, ob ich bereit wäre, die Geschichte der Großheppacher Schwestern in Gaisburg zu erforschen, weckte dies meine Bereitschaft, dieses in Vergessenheit geratene Thema wieder aufzugreifen. Ein besonderer Anreiz war, dass die Gaisburger `Kinderbewahranstalt´ der älteste Kindergarten im Stuttgarter Osten ist. Die Quellenlage in den großen Archiven Stuttgarts, dem Hauptstaatsarchiv, dem Ev. Landeskirchlichen Archiv und dem Stadtarchiv ist recht dürftig. „Die Gemeinderegistratur Gaisburg ist in Löwenstein ganz verbrannt. Die Rechnungsakten der Pistoriuspflege, soweit sie im Besitz des Stadtarchivs waren – etwa 8 Bündel – sind im Salamanderbau am 26.7.1944 mitverbrannt.“ Das Pfarrarchiv und das Archiv der Pistoriuspflege in Gaisburg verbrannten bei den Luftangriffen, ebenso die Akten, die bei dem damaligen Rechner Ernst Auweter lagen, wie auch sämtliche Schreiben, welche im Besitz von Frau Gundert, Mitglied des Ausschusses und Urenkelin der Stifterin Eleonore von Pistorius, waren. Dafür besaß das Archiv der Diakonissen in Großheppach eine Fülle an aussagekräftigen Unterlagen. Es sind vor allem die Briefe, welche die Schwestern an das Mutterhaus sandten. Sie erlauben einen tiefen Einblick in die Zustände, die damals in Gaisburg herrschten. Sie zeigen vor allem das Engagement und die Aktivitäten der Schwestern in der Ausübung ihres Berufs. Die Arbeit in Gaisburg war, das erfahren wir aus diesen Briefen, nicht immer einfach oder gar leicht. Doch die vor allem äußeren Schwierigkeiten und Widrigkeiten hinderten die Schwestern nicht, ihre Arbeit auftragsgemäß auszuführen, getragen und gegründet in einer tiefen christlichen Religiosität und ihrer Liebe zu den Kindern. Dafür gebührt ihnen heute noch großer Dank und Anerkennung. Ihre Arbeit und ihre Einstellung waren gegen Ende ihrer Gaisburger Zeit nicht unumstritten. Als Schwester Anna Kreutter 1951 versetzt wurde, heißt es in einem Großheppacher Schreiben an Pfarrer Maurer: „Dass Schwester Anna von der Gemeinde so geschätzt wurde, tut uns wohl. Wir haben immer die Kritik in den Ohren, die vom Stadtverband der ev. Kindergärten in Stuttgart an unseren Heppacher Schwestern und ihrer Rückständigkeit geübt worden ist.“ 30 Jahre später, 1982, bemerkte Frau Fleischmann (Vertreterin einer nicht näher genannten Institution) zur Arbeit von Schwester Viktoria im Kindergarten: „Die Kinder seien nicht frei genug, nicht genug in ihrer Sozialisation gefördert, was sie auf autoritäre Züge in der Art von Schwester Viktoria zurück führte. Es gäbe Verweise, Eckenstehen und damit Strenge.“ Pfarrer Hämmerle erwiderte darauf, „dass die Kinder sie außerordentlich lieben und dass in drei Monaten eine neue, junge Kraft komme, die ja in vieler Hinsicht methodisch umstellen und eine neue Ära einleiten könne.“ Die `neue´ Ära kam und leitete neue Erziehungsmethoden und neue Formen der Sozialisation ein und es wurde anders, wurde es damit auch nachhaltiger? Elmar Blessingweiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-00-074337-5 / 978-3000743375 / 9783000743375

Verlag: Verlag Prio Intermedia

Erscheinungsdatum: 08.08.2023

Seiten: 196

Auflage: 1

Urheber (sonst.): Elmar Blessing

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