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"Die Geschichte eines Mordes"

Produktform: Buch

„Das Ganze ist eine case history, vornehmlich in der Form eines inneren Monologes, und es will mir scheinen, dass noch niemals ein Irrsinnsfall so präzis und tief geschildert worden ist wie hier. Das Auffallendste ist die Plausibilität dieses Irrsinns, und da die Plausibilität mit Hilfe künstlerischer Intuition und einer durchaus prägnanten künstlerischen Darstellungsweise erzielt ist, darf man wohl von einem Kunstwerk sprechen“, so schreibt Hermann Broch 1947 über Ernst Kaisers „Die Geschichte eines Mordes“ in einem Gutachten für die Bollingen Foundation und kommt zu der Überlegung, dass das „Schizophrene in der künftigen Welt sozusagen das Normale“ sein könnte. Und weiter: „Wie immer man es ansieht, es ist dies Buch ein spezifisches Produkt unserer heutigen Welt. Es schildert den Menschen, dem die Absolutheit der Realität abhanden gekommen ist und der mit zunehmender Ehrlichkeit sich dessen bewusst wird, und schließlich genügt das zum Verrückt-werden. Wir laufen traumhaft durch die paar Jahrzehnte, die uns geschenkt sind, und alles was uns verblieben ist, ist eine gewisse Rationalisierungskraft, die dennoch nicht ausreicht, um eine fixe Ordnung zu etablieren. Im Gegenteil gerade diese Rationalisierungskraft in ihrer unkontrollierten Isoliertheit, und eben darum in ihrer Hypertrophie, löst das Weltbild immer weiter auf.Dies ist ganz wörtlich zu nehmen: aus dem Euklidischen und Newtonschen Raum sind wir in den der modernen Physik übergetreten, in dem des Menschen Wohnstatt zu einem Gebäude abstrakter Beziehungen geworden ist.“weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-941037-21-2 / 978-3941037212 / 9783941037212

Verlag: Verlag Ralf Liebe

Erscheinungsdatum: 01.12.2009

Seiten: 400

Auflage: 1

Herausgegeben von Ingrid Bachér
Autor(en): Ernst Kaiser

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