Die Gestaltwerdung des Unsichtbaren
Vom Geheimnis der Musik in erkenntnistheoretischen Begriffen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Musik ist anders als die bildende Kunst. Auf die Kunst müssen wir unseren Fokus richten, um sie zu erfassen. Aber von uns aus stehen wir im Fokus der Musik, die uns erfaßt. Wie Wahrheit und Schönheit uns unabweisbar erfassen, ohne daß wir sie wollen müssen, denn der Mensch ist radikal offen für Bedeutung, die seine materielle Existenz überschreitet.
Musik hat eine einzigartige erkenntnistheoretische Struktur. Anders als in der Kunst erzwingt ihre Zeitlichkeit die Organisation des Einzelnen, in dem das Ganze erscheint. Wir müssen Tschaikowskis „Pathetique“ nicht zu Ende hören, um zu „verstehen“, wie unergründlich tief das Leiden an der Welt ist. Ihre Entschiedenheit gewinnt Musik, weil sie objektiv aufgefaßt werden kann, weil Musik und Kunst nicht nur Reproduktion von Wirklichkeit sind, sondern selbst Daseinsform. Wie der neurologische Phantomschmerz keine Illusion, sondern realer Schmerz ist, ist auch beglückende Musik ein Symbol unverfügbarer Ganzheit, Abriß von Wirklichkeit, Akkomodation, Welterzeugung aus dem Wissenshintergrund heraus, Erlebnis des Ganz- und Heilseins, das sicherer wahr ist, als jeder Beweis es sein kann. Die Macht der Musik ist das Anderssagen von Welt, Bedeutung, die in Sinn überschießt, für die Person, die selbst das Andersgesagtsein des Geistes und die frei ist.
Die vorliegende epistemologische Untersuchung wurde als Vortrag an einer Londoner Musikhochschule geschrieben.
Der Verfasser hat an der Jesuitenhochschule St. Georgen und an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. Katholische Theologie, Geschichte und Rechtswissenschaft studiert und seine Studien als Dr. phil. mit Auszeichnung und Universitätspreis abgeschlossen. Er hat erkenntnistheoretische und philosophiegeschichtliche Beiträge veröffentlicht und lebt in der Grafschaft Surrey in Südengland.weiterlesen
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