Die Gewalt des Moralisten
Zum Verhältnis von Ethik und Ästhetik bei W. G. Sebald
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Sebalds ›abschließendes Vokabular‹, das ihm als Literaturkritiker zur Lektüre und Deutung fremder Texte dient, offenbart ein rigoroses moralistisches Weltbild, das sich gegenüber den interpretierten Autoren als hermeneutische Gewalt manifestiert. Insofern der Schriftsteller Sebald dieses Vokabular auch literarisch gebraucht, überträgt sich die Problematik seiner Literaturkritik auf seine Literatur und unterminiert seine Poetik der Restitution. Die Bedingung einer narrativen Ethik, die den Anderen in seiner je eigenen Identität respektiert, wäre ein Ethos, das zu einer dialogischen Beziehung zum und zu einer unvoreingenommenen Wahrnehmung des Anderen fähig ist. Der Autor Sebald lässt dieses vermissen, seine Form literarischer Historiographie – ›böse‹ Täter, ›gute‹ Opfer – bleibt unterkomplex.weiterlesen
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