Als goldene Schale hat der irische Missionar Kolumban Bregenz bezeichnet, bevor er den Ort verließ, und meinte die landschaftlichen Reize und den fruchtbaren Boden. Der Vergleich ist trefflich: Bregenz liegt an einer Bucht des Bodensees, eingerahmt vom Pfänderstock. Jedem würde man wünschen, dass er Bregenz so betritt wie der hl. Kolumban, vom See aus. Die Anreise zu Wasser gibt dem Auge die Möglichkeit, sich die Stadt entgegenwachsen zu lassen, sie zuerst im übergeordneten Verband der Landschaft zu erleben, im Zusammenspiel von See und Berg. Eine goldene Schale voller Schlangen, fügte Kolumban freilich hinzu, und meinte die Bregenzer. Die Bregenzer ließen sich nämlich nicht bekehren: Sie waren vielleicht beeindruckt von diesem starrköpfigen Iren, lieb gewonnen haben sie ihn nicht.
Das Buch lädt ein, mit dem Autor durch Bregenz zu spazieren und etwas über die Geschichte der Stadt und über ihre Bewohner zu erfahren - im wahrsten Sinne des Wortes en passant. Auf zwei Routen kann Bregenz erkundet werden. Die eine führt von der Stadtpfarrkirche St. Gallus über die Oberstadt und die Maurachgasse an den See, die andere vom Kloster Mehrerau den See entlang bis zur Militärschwimmschule, die von den Bregenzern liebevoll Mili genannt wird.weiterlesen