Salzbergbau und Eisenbahn gehörten von Beginn an in Staßfurt und im benachbarten Leopoldshall untrennbar zusammen. Als die Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft (MCHLE) am 12. Mai 1857 auf der Stichstrecke von Schönebeck nach Staßfurt den Personen- und Güterverkehr aufnahm, wurde zeitgleich auch die erste Anschlussbahn in Staßfurt in Betrieb genommen. Die Anschlussbahn verband den Bahnhof der MCHLE mit dem ersten Salzbergwerk der Könlglich Preußischen Berginspektion in der Innenstadt Staßfurts, das an diesem Tag auch die reguläre Salzförderung aufnahm. Innerhalb nur eines Jahrzehnts entwickelte sich in Staßfurt und im anhaltischen Leopoldshall ein dichtes Netz von Industrie- und Anschlussbahnen, das seine größte Ausdehnung vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 erreicht hatte. Der Ruf der Stadt Staßfurt als "Wiege des Kalibergbaus" wäre ohne diese Werkbahnen nie möglich gewesen. Mehr als ein Jahrhundert waren die Industrie- und Anschlussbahnen ein unverzichtbarer Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur in Staßfurt. Erst die tief greifenden wirtschaftlichen Folgen der deutschen Wiedervereinigung führten zu einem schnellen Niedergang der Industrie in Staßfurt und ihrer Anschlussbahnen - sie wurden stillgelegt und abgebaut. Das Vorliegende Buch beschreibt erstmals detailliert die Geschichte, die Anlagen und die Fahrzeuge der Anschlussbahnen der ersten Kalischächte der Welt und der Schachtanlagen Leopoldshall I/II, Ludwig II, Berlepsch/Maybach sowie der Industrieanschlussbahn der Dachpappenfabrik in Staßfurt von den Anfängen im Jahr 1857 bis zu deren Stilllegung und Demontage. Die zahlreichen historischen Fotos und Zeichnungen machen das Buch zu einem Muss für jeden Heimat- und Eisenbahnfreund.weiterlesen