Sechs berühmte Werke der französischen Aufklärungszeit erfahren neun Fortsetzungen von fremder Hand. Das Phänomen der "Kontinuation", das ebenfalls für andere Zeiten und Literaturen belegt ist, ist insofern herausfordernd, als die eigentliche Gattung "Roman" in eben dieser Zeit entsteht. Aufgrund seines Anschlußcharakters gerät das fortsetzende Werk zwischen die Fronten: einerseits muß es Nachahmung pflegen, da es sonst nicht als Folgewerk erkannt würde; andererseits muß es Neuerung bieten, da es sonst seines Veröffentlichungsgrundes entbehrte. Die vielfältigen Wünsche an den Vorgängertext können an deren Erfüllung oder Nichterfüllung im Nachfolgertext gemessen werden. All jene Zwischenstufen zwischen diesen beiden Extremen zu erkunden, setzt sich dieses Buch zum Ziel. Die Fülle der Einzelergebnisse vermittelt nicht nur eine Neusicht auf die geistigen Bedingungen der französischen Aufklärung, sondern es werden zudem der das Jahrhundert kennzeichnende Roman sowie die ästhetischen Komponenten von Kunst neu beleuchtet.weiterlesen