Die Jäger ist eines von Ifflands populärsten und meistgespielten Stücken. Als ländliches Sittengemälde steht es zugleich am Beginn eines neu aufkommenden Genres, das in den 1790er Jahren mindestens zwei Dutzend Dramen mit diesem Untertitel hervorbrachte. Es dient zur Durchsetzung einer modernisierten bürgerlichen Moral, die – wie im Falle der Jäger – etwa für die selbstbestimmte Liebesheirat und gegen die autoritär und ständisch verfügte Konvenienzehe eintritt. Iffland erweist sich darin zugleich als jener psychologische »Menschenkenner« und »Volkslehrer«, den er in seinen Fragmenten über Menschendarstellung (1785) fordert. Zeitgleich mit Schillers Kabale und Liebe leitet er damit die neue naturwahre Schauspielkunst der Aufklärung ein.weiterlesen