Judenfeindschaft erhielt im 19. Jahrhundert eine neue Dimension in Gestalt des rassistisch und sozialdarwinistisch argumentierenden "modernen Antisemitismus", der sich als Resultat angeblicher wissenschaftlicher Erkenntnis produzierte. Zu den Vätern gehörten Arthur Graf Gobineau und Richard Wagner. Vor allem aber waren es Autoren wie Wilhelm Marr, Otto Glaugau, Eugen Dühring, Theodor Fritsch und viele andere, die in Traktaten und Pamphleten zur "Judenfrage" eine Rassentheorie begründeten, die dann als Teil der Ideologie des Nationalsozialismus Wirkung hatte und im Völkermord an den Juden Europas endete. Die meisten der antisemitischen Autoren des 19. Jahrhunderts sind längst vergessen, ihre Schriften sind weit verstreut oder gar nicht mehr greifbar, die Wirkung hält jedoch an. 544 Schriften zur "Judenfrage" aus der Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin - zwischen 1780 und 1918 erschienen - werden in dieser Mikrofiche-Edition als Quellenkorpus zur Antisemitismus und Vorurteilsforschung wieder zugänglich gemacht. Die Edition wird durch einen Begleitband mit einer wissenschaftlichen Einleitung und einer Bibliographie der verfilmten Schriften erschlossen.weiterlesen