Die Judenverfolgung im Protektorat Böhmen und Mähren
Lokale Initiativen, zentrale Entscheidungen, jüdische Antworten 1939-1945
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Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Von den über 118.000 im März 1939 in Böhmen und Mähren lebenden Juden konnten bis Oktober 1941 nur etwa 25.000 flüchten. Seit der Errichtung des Protektorats radikalisierten tschechische und deutsche Behörden die antijüdische Politik. Sie beraubten die Juden ihres Eigentums, ghettoisierten sie, zogen sie zur Zwangsarbeit heran und deportierten sie schließlich nach Theresienstadt, bevor viele von dort in die Vernichtungslager verschleppt wurden. Rund 80.000 tschechische Juden fielen dem Holocaust zum Opfer.
Wolf Gruner zeigt in seiner richtungsweisenden Studie, dass die Politik nicht allein von Berlin aus gesteuert, sondern oft auch von der tschechischen Regierung oder lokalen Behörden vorangetrieben wurde. Prager Initiativen beförderten, wie in der Frage der Kennzeichnung der Juden 1941, sogar zentrale Entscheidungen im Deutschen Reich oder anderen besetzten Gebieten. Das Protektorat nimmt damit eine bisher verkannte wichtige Zwischenstellung in der Radikalisierung der antijüdischen Politik ein.
Anhand der bislang unbekannten Wochenberichte der Jüdischen Gemeinde Prag an Adolf Eichmann kann Gruner die Auswirkungen auf das Leben der jüdischen Bevölkerung erstmals detailliert analysieren.
Anhand der bislang unbekannten Wochenberichte der Jüdischen Gemeinde Prag an Adolf Eichmann kann Gruner die Auswirkungen auf das Leben der jüdischen Bevölkerung erstmals detailliert analysieren.weiterlesen
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