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Die Liebe der Zukunft vor 100 Jahren

20 utopisch-erotische Novellen 1871 - 1914

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Die bisher umfangreichste deutsche Anthologie zur Science Fictiion der Kaiserzeit 1871 - 1914 mit Einleitung, Nachwort, Biographien und Bibliographie Die Geburt der modernen deutschen Science Fiction 1871 erfolgte mit den Zukunftsliebesgeschichten vom Vater der modernen deutschen Science Fiction, Kurd Laßwitz (1848 - 1910), die durchaus frei nach Schweikert (1985) als „Am Anfang war der Höhepunkt“ bewertet werden können. Der 23-jährige Laßwitz fabulierte in komplizierten Dreiecksbeziehungen nicht nur über die Liebe im 39. Jahrhundert, in dem die Liebe mit einer Weltformel errechnet wird, sondern auch über die extraterrestrische Liebe eines Cerebrer-Pärchens. In den späteren Novellen kommen hingegen die Liebenden durch Zukunftstechnik zusammen bzw. die Zukunftstechnik ist der Garant für eine glückliche und dauerhafte Beziehung. Doch auch die Liebesentfremdung durch die Technik in Fernbeziehungen mit telephonisch übertragenen Gefühlen, Automatenfrauen und seelenlosen Schönheiten, die Gleich-machung der Geschlechter, die „Verweiblichung“ der Männer zu säuglingsstillenden „Weiberichen“ oder der Kauf von Liebe und Ehefrau im Warenhaus werden zumeist humorvoll geschildert. Sogar die Liebe zu einem außerirdischen Blumenwesen und einer lichtblauen Himmelsfrau sind Thema von Erzählungen, während andere Autoren antierotische und asexuelle Liebesdystopien mit in Säcken, die man heute Burka nennt, gekleidete Frauen und Sex Ü 30 für die nahe Zukunft antizipierten. Auch der "Antierotiker" Paul Scheerbart favorisierte bei seinen Venusbewohnern eine asexuelle Fortpflanzung und setzt in einer Himmlischen Ehe ganz auf die platonische Liebe. Für Fritz von Briesen sind im 25. Jahrhundert im Reich von Kaiser Wilhelm XXIII die Frauen vom Aussterben bedroht und Frauen ohne Brille mit Blondhaar und Busen sind exotische Seltenheiten geworden. Erotik wird aufgrund der Prüderie und Zensur der damaligen Zeit im Wilhelminischen Kaiserreich fast ausschließlich nur dezent angedeutet, wenngleich der für die Zukunft antizipierte Sex auf Knopfdruck 1897 schon revolutionär war, Gustav Meyrink 1904 erotische Zukunftssitten beschreibt, in denen Frauen mit ihren Brüsten applaudieren, und Hans Flesch 1914/17 sogar einen wehrkraftzersetzenden Luststaat „Libertia“ ausrief und eine weibliche Dreiklassengesellschaft mit Beruftstätigen, Müttern und Prostituierten postulierte. Folgende 20 Novellen sind enthalten: Oxygen und Aromasia Liebe gegen das Weltgesetz Himmlische Ehe! Eine elektrische Ehe Lex Heinze Die Fern-Ehe Hony soit qui mal y pense Im Reiche der Phäaken Die Automatenfrau Das Warenhaus der Zukunft Das lebende Bild Luftdroschke Nummer 5599 Der Sonnenlicht-Automat Die neue Oberwelt der Venushaut Der Ätherseelenmensch Der Flieger und die Himmelsfrau Der Liebes-Bazillus Das Autokino Die Revolution der Erotik Der Satan im Luststaat „Libertia“weiterlesen

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