Die Mädchen von Zimmer 28. Kindheitsbiographien im historischen Kontext
Modul zum Room 28 Bildungsprojekt
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Geschichte der „Mädchen von Zimmer 28“ ist eine Geschichte jüdischer Kinder aus der Tschechoslowakei und Österreich unter nationalsozialistischer Herrschaft und ein Kapitel unserer gemeinsamen europäischen Geschichte. Das Modul „Historischer Kontext“ ist ein neues Element zum Room 28 Bildungsprojekt.
Die „Mädchen von Zimmer 28“ waren acht bis neun Jahre alt, als ihr Leben, wie das Millionen anderer, aus der Bahn geworfen und sie vom Räderwerk fataler politischer Ereignisse erfasst und ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Dort, im Zimmer 28, im Mädchenheim L 410 trafen ihre Schicksalswege aufeinander. Was sie erlebten, und was folgte, als viele von ihnen weiter nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, erzählen seit 2004 das Buch, das Theaterstück und die Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28".
Was erlebten diese Mädchen e h e sie nach Theresienstadt deportiert wurden? Was geschah in der Tschechoslowakei, der Heimat fast aller dieser Mädchen, als ihr Leben aus der Bahn geriet? Was wissen junge Menschen in Deutschland heute über die entscheidenden Ereignisse und Daten, die das Leben dieser Mädchen bestimmten: 12. März 1938 (Annexion Österreichs), September/Oktober 1938 (Münchner Abkommen und Okkupation des Sudetenlands), 15. März 1939 (Okkupation der „Rest-Tschechei“ und Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren“)? Was wird heute darüber an Schulen gelehrt? – Solcherart Fragen standen am Anfang des Moduls. Auch die Fragen: Was erlebten die Urheber der Kinderoper "Brundibár" im Jahr 1938 in Prag, dem Entstehungsjahr der Oper? Welche Ereignisse und welche Ideen mochten ihren schöpferischen Prozess beeinflusst haben? Welche neuen Konnotationen würde man entdecken, reflektierte man die Oper im geschichtlichen Kontext ihrer Entstehung?
Das neue Modul zum Room28 Bildungsprojekt gibt Antworten auf diese Fragen. Es schlägt den Bogen vom Ende des Habsburger Reiches und den Anfängen der daraus hervorgegangenen Staaten Österreich, Tschechoslowakische Republik und Weimarer Republik über die spannungsgeladene Zwischenkriegszeit bis hin zur Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Hitler-Deutschland in den Jahren 1938/1939, zur Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren“ und dem Attentat auf den Chef des Reichssicherheitshauptamtes und Stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich. Das Modul, eine Chronik der Ereignisse, die schließlich zur Errichtung des Ghettos Theresienstadt führte, zeigt auf, wie sich die entscheidenden Ereignisse der Jahre 1938 bis 1942 in dem, was die „Mädchen von Zimmer 28“ erlebten, widerspiegeln. Durch die Verflechtung von Geschichte und individuellem Erleben ist ein Kapitel europäischer Zeitgeschichte entstanden, das bislang im Schatten deutscher Geschichtsschreibung und Lehrpläne stand. Es macht jungen Menschen - auch Erwachsenen - ein wichtiges Kapitel deutsch-tschechischer Geschichte erfahrbar. Dass dabei die Jahre 1938/1939 einen größeren Raum einnehmen als ursprünglich geplant, ist weniger der Vergangenheit als unserer Gegenwart geschuldet, die mit dem 24. Februar 2022 begann. Daher ist diese Boschüre auch ein Beitrag zum gegenwärtigen Diskurs um Krieg und Frieden.weiterlesen
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