Die metaphysische Grundlage der Kontroverse um den Kraftbegriff zwischen Descartes und Leibniz
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Die Kontroversen um das wahre Wesen der Natur in der früheren Neuzeit haben bekanntlich großen Einfluss auf die spätere Entwicklung der Naturwissenschaft. Eine der wichtigsten Debatten war der Streit um das Kraftmaß zwischen den Leibnizianern und Cartesianern. Er wird heute öfter als unsinnig bezeichnet, denn Kraft ist an sich ein metaphysischer Begriff. Es gibt eigentlich kein empirisches Kriterium für eine mathematische Formulierung. Chun-Fa Liu vertritt die Ansicht, dass jene Uneinigkeit auf die metaphysische Theorie der Natur zurückgeführt werden muss. Der Meinungsunterschied liegt nicht allein in der Berechnung der Natur durch Mathematik, sondern im Verständnis des Kraftbegriffs und damit in der metaphysischen Einsicht der Natur überhaupt. Liu argumentiert, dass die Leibnizsche Einsicht in die Natur viel tiefer, d. h. metaphysisch besser begründet ist, als die der Cartesianer. So betrachtet ist die Kontroverse kein unsinniger Wortstreit, sondern ein würdiger, metaphysisch fundierter Disput.weiterlesen
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