Die Minderheitenpolitik des Völkerbundes in Ostmittel- und Südosteuropa in den zwanziger Jahren
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Probleme nationaler Minderheiten und die Bemühungen, diese auf internationaler Ebene zu lösen, rücken seit dem Zerfall des Sowjetimperiums immer mehr ins Bewußtsein der Öffentlichkeit. Geradezu ein historisches Lehrstück hierfür bildet die Minderheitenpolitik des Völkerbundes: Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich in Ostmittel- und Südosteuropa die Staatsbürgerschaft von fast 100 Millionen Menschen verändert; 30 Millionen waren zu Minderheiten in ihren neuen Staaten geworden.
Der Völkerbund garantierte Minderheitenschutzbestimmungen aufgrund der geschlossenen Minderheitenverträge. Zur Umsetzung dieser Garantie wurde ein Petitionsverfahren geschaffen, das i. d. R. unter Ausschluß der Öffentlichkeit verlief. Vorliegende Arbeit beschreibt erstmals die politische Geschichte völkerbundlichen Minderheitenschutzes auf der Grundlage des gesamten einschlägigen Aktenbestandes dieser Institution, einschließlich einer Auflistung sämtlicher bis Sommer 1929 eingegangener Beschwerden. Eines der zentralen Ergebnisse ist, daß die Minderheitenpolitik des Völkerbundes in wesentlichen Teilen von seinem Sekretariat gestaltet worden ist, welches die über Minderheitenbeschwerden verhandelnden Staatsmänner wie Briand, Beneš, Chamberlain oder Stresemann nicht nur beriet, sondern oft in eine bestimmte Richtung lenkte. Leitmotiv seines Handelns war hierbei nicht die Sicherung der vertraglich zugesicherten Minderheitenrechte; vielmehr wurde Minderheitenschutz - so der Direktor der Minderheitenabteilung - lediglich als ein Mittel verstanden, um zu "verhindern, daß die größere oder kleinere Unterdrückung von Minderheiten internationalen Streit oder Konflikt hervorbrachte."weiterlesen
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