Die mittelalterliche Burg auf der Steinklöbe von Kleinwangen an der Unstrut (Veröffentlichungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt 86)
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Auf der Steinklöbe bei Kleinwangen an der Unstrut zeugen ausgedehnte Wallbefestigungen von einer Burg, die in mehreren Abschnitten des Mittelalters Bedeutung besaß: Erbaut im mittleren 9. Jh. im Rahmen karolingischer Landes- und Herrschaftsorganisation, stand der Burgwall in der Ottonenzeit in Beziehung zum nahen Pfalzort Memleben, wo König Heinrich I. und Kaiser Otto der Große verstarben. Im 12./13. Jh. nahm eine Niederadelsfamilie aus dem Gefolge der Thüringer Landgrafen hier ihren Sitz. Sie benannte sich nicht nur nach Wangen, sondern errichtete auch einen stattlichen Wehrbau, dessen Zentrum ein mächtiger künstlicher Hügel – eine sog. Motte – mit einem steinernen Hauptturm war. Die Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt erhellten die spannende Geschichte des heute entlegenen Ortes mit zahlreichen Details, etwa zur aufwendigen Konstruktion des mit einer Steinfront versehenen karolingisch-ottonischen Holz-Erde-Walls, zur Grubenhaus- und Fachwerkbebauung sowie zum prächtigen Turmbau der Zeit um 1200. Zudem kam ein reiches Fundmaterial ans Tageslicht, unter dem ein Spinnwirtel aus rosafarbenem Owrutscher Schiefer – ein Import aus der Kiewer Rus – sowie ein adlerförmiger Buntmetallanhänger des ritterlichen Pferdegeschirrs besonders hervorzuheben sind. Die Auswertung und Vorlage der Grabungsergebnisse bezieht naturwissenschaftliche Forschungen – Anthropologie, Archäozoologie, Dendrochronologie, Radiokarbondatierung – mit ein und bewertet den archäologischen Befund im Kontext der ereignisreichen Landesgeschichte.weiterlesen
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