Die Nacht der Tiere
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Nacht war blau wie Tinte, als die Versammlung der Tiere begann. Weiße Wolken zogen wie große Kontinente über den Himmel.
Die Tiere saßen dicht an dicht, Fell an Federn, Pelz an Panzer, Haut an Borstenhaar und Schuppen an Stacheln. Sie drängten sich aneinander, denn es war sehr kalt, und so konnten sie sich zumindest ein wenig wärmen. Alle sehnten sich nach ihren gemütlichen Höhlen und Nestern, ihren Seerosenblättern, Erdgängen und Unterhölzern. Aber sie waren sich einig, dass der Grund dieser Versammlung zu wichtig war, um im warmen Zuhause zu bleiben.
„Es war vor langer Zeit, aber ich erinnere mich an damals sehr genau“, sagte der Hund.
Die Tiere drängten sich immer dichter aneinander, um sich zu wärmen. Jedes Tier wollte dem Hund möglichst nahe sein, um kein einziges seiner Worte zu versäumen.
„Woran erinnerst du dich, Hund?“, übersetzte die Steinfliege die Frage der Regenbogenforelle, denn kein anderes Tier konnte die ausgestoßenen schillernden Luftblasen der Forelle verstehen, und so war es gut, dass die Steinfliege im Laufe der Zeit jede Regung des Fisches zu deuten gelernt hatte.
„Weißt du denn etwas darüber, wie die Tiere und die Menschen früher zusammenlebten?“, knarrte der Sonnendachs, der aus einem berühmten zoologischen Garten angereist war, denn eigentlich lebte er in einem sehr fernen und heißen Land.
„Waren sie glücklich?“, pfiff das Baumwollschwanzkaninchen und trommelte vor Aufregung einige Male mit den Hinterläufen auf die Erde. Dann sprang es unter die Waldblumen und verschwand.
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