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Die narrative Prosa Max Herrmann-Neißes in seiner Berliner Phase (1912-1933): literarische Verfahren im Spiegel kulturhistorischer Parameter

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Wer war Max Herrmann-Neiße (1886-1941)? So sehr die Frage heute berechtigt erscheint, so wenig stellte sie sich während der Weimarer Republik, konnte der aus Schlesien nach Berlin übergesiedelte Schriftsteller doch als gut vernetzter Lyriker, Erzähler, Dramatiker und Kritiker auf eine positive Reputation verweisen. Die politische Gegnerschaft zum NS-Staat zwang ihn, Deutschland 1933 zu verlassen und – seiner literarischen und gesellschaftlichen Einflussmöglichkeiten beraubt – im Londoner Exil zunehmend zu vereinsamen. Die vorliegende Bearbeitung konzentriert sich auf die Analyse der narrativen Prosa Max Herrmann-Neißes, der in seinen Texten einen literarischen Blick hinter die Kulissen einer vermeintlichen Bürger-Souveränität wirft. Dabei zielt der Autor auf eine satirische Desavouierung des kniefällig-devoten Kleinbürgers in seiner Anbetung des autoritären Obrigkeitsstaates. Im Gegensatz zu manch politischem Roman entwirft Max Herrmann-Neiße aber keine identifikationsfähigen Helden, sondern eher Strauchelnde, sozial Marginalisierte, die angesichts der Verwerfungen der Moderne den Halt verlieren. Der Autor bleibt dabei dem ästhetischen Leitprinzip verhaftet und hofft auf einen Erkenntnisschub des Rezipienten, der das auf der Handlungsebene Wahrgenommene gedanklich autonom reflektiert und perspektivisch verarbeitet.weiterlesen

Elektronisches Format: PDF

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9654324-4-4 / 978-3965432444 / 9783965432444

Verlag: Lehmanns Media

Erscheinungsdatum: 04.07.2021

Seiten: 392

Autor(en): Gerold Meischen

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