Die Nuance
Kunstgriff und Denkfigur
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Obgleich die Nuance seit langem zum Vokabular der Kunst- und Literaturkritik gehört, ist ihr doch als Kategorie kaum je die Aufmerksamkeit zuteil geworden, die sie verdient. Unter dem Verdacht stehend, einem bloß geschmäcklerischen Feuilletonismus Vorschub zu leisten, wenn nicht Schlimmerem, fristet sie im ästhetischen Diskurs und dem der Human- oder Kulturwissenschaften eine Art Schattendasein. Dabei kann die Rolle, die die Nuance als Kunstgriff und Denkfigur im Zuge der Konstitution moderner Kunst und Literatur spielt, gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Im Rückgang auf die Zeit des Barock und Rokoko, in der die Karriere der Nuance anhob und im Zuge von Moralistik, Kunst- und Theaterkritik sowie der im Salon gepflegten Ästhetik des Je ne sais quoi einen ersten Höhepunkt erfuhr, taucht die Studie in die Ur- oder Frühgeschichte der Nuancen-Problematik hinab, um in der zweiten Hälfte von ihrer 'Renaisance' oder Nachgeschichte im Fin de siècle zu erzählen, von der Wechselwirtschaft, die im Zeichen der Décadence mit dem galanten Erbe betrieben wurde, und wie daraus ein Stil entstand, der postromantische Züge trägt und, von Nuancen, Details und anderen Kleinigkeiten überbordend, bis heute Rätsel aufgibt. Am Schluß stehen Überlegungen systematischer Art. Die Frage, die sich stellt, lautet, ob eine den Provokationen dekadenten Stils sich gewachsen zeigende Ästhetik und Moral überhaupt vorstellbar ist.weiterlesen
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