Die Orden und Ehrenzeichen des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach 1815 - 1918.
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Mit diesem Buch legt der passionierte Sammler der Orden und Ehrenzeichen seiner Heimat die erste Farbmonographie über die tragbaren Auszeichnungen des größten der thüringi-schen Staaten vor und schließt damit eine weitere Lücke in den diesbezüglichen Werken über die deutschen Bundesstaaten.
Das Format 21 x 30 cm (A 4) hebt sich in seinem Umfang deutlich von dem kleineren 17 x 24 großen Format einiger schon vorliegender Landesmonographien ab (z. B. Hohenzollern, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen oder Waldeck), gibt aber um so mehr Möglichkeiten für die graphische Gestaltung und übersichtliche Darstellung des Inhalts.
Zu Beginn wird ein kurzer geschichtlicher Überblick gegeben, die Regenten seit der Erhe-bung zum Großherzogtum durch den Wiener Kongreß 1815 vorgestellt, das Staatswappen erklärt und die verschiedenen Staatsflaggen gezeigt.
Das zweite Kapitel stellt den Orden der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken vor, wobei zunächst detailliert auf die Entwicklung der Ordensgeschichte eingegangen wird. Obwohl dem Buchtitel nach ja „nur“ die Zeit bis 1918 behandelt wird, vermißt der Rezensent hier eine kurze Anmerkung über den Gebrauch der ja als „Hausorden“ charakterisierten Aus-zeichnung durch die großherzogliche Familie nach dem Ende der Monarchie bis in die Ge-genwart.
Es folgen systematische Erläuterungen über die Entwicklung der Ordensinsignien von 1815 (Erneuerung des Ordens) bis 1915 (Stiftung des Wilhelm-Ernst-Kriegskreuzes) und Infor-mationen über deren Hersteller. Schließlich werden die einzelnen Insignien ausführlich in Wort und Bild, vorwiegend in Originalgröße, vorgestellt, mit detaillierten Vermessungsdaten (Material, Maße, Gewicht) und OEK-Zitaten der abgebildeten Objekte, deren kunstvolle Anfertigung auch durch zahlreiche große Detailphotos illustriert wird. Die Anfertigungsunter-schiede werden genau beschrieben und jeweils einer bestimmten Entstehungszeit zuge-ordnet, was als „Stilkunde“ überaus hilfreich für den Sammler zur zeitlichen Einordnung ei-gener Stücke ist. Wo vorhanden, gibt der Autor auch die Verleihungszahlen aus dem Zeit-raum des Ersten Weltkriegs (1914-1918) an. Es wird hier zwar nicht „expressis verbis“ auf die existierenden Fälschungen eingegangen, aber durch die zahlreichen Detailphotos wird dem Betrachter doch sehr deutlich, wie ein „probemäßiges Originalexemplar“ auszusehen hat.
Im dritten Kapitel werden in der Chronologie ihrer jeweiligen Stiftungen die tragbaren militä-rischen und zivilen Ehrenzeichen vorgestellt, wobei auch hier zunächst wieder auf die ein-zelnen Stempelschneider und Hersteller eingegangen wird. Auch hier werden zu den ein-zelnen Objekten detaillierte Angaben über Material, Maße, Gewicht, sowie Ordensband, HuS- und OEK-Zitate, und, wo vorhanden, auch Angaben über Präge- bzw. Verleihungs-zahlen gemacht. Die Abbildungen zeigen die Stücke mit Avers und Revers in Originalgröße, tlw. begleitet von Abbildungen der zugehörigen Verleihungsurkunden. Auch hier wird bei „problematischen“ Stücken durch Detailaufnahmen gezeigt, wie eine Originalexemplar „auszusehen“ hat.
Weitere Kapitel gehen ausführlich in Wort und Bild auf die Verleihungsetuis der vorgestell-ten Auszeichnungen ein, stellen anhand zahlreicher Abbildungen die Trageweise der Or-densinsignien und Ehrenzeichen dar, insbesondere an teils personifizierten großen Or-densschnallen vor dem Hintergrund der diesbezüglichen Vorschriften, wie auch deren Mi-niaturen am Miniaturenkettchen oder alleine und erläutern die Geschichte des Carl-Friedrich-Damenstiftes und seiner Dekorationen.
Historisch wie auch soziologisch überaus aufschlußreich ist das folgende Kapitel über Ma-terialien und Herstellungspreise der Ordensinsignien und Ehrenzeichen, vorgestellt im Zu-sammenhang mit den damaligen Löhnen und Lebenshaltungskosten. Das letzte Kapitel behandelt die Ordensbänder und zeigt diese auf zwei Bändertafeln.
Aufstellungen der Akten, gedruckten Quellen und der Literatur im Anhang sowie über 140 Anmerkungen zum Text und ein Abkürzungsverzeichnis runden das wissenschaftlich und historisch fundierte Werk ab.
Zusammenfassend kann man ohne Übertreibung sagen, daß es dem Autor hervorragend gelungen ist, eine übersichtliche, kompetent erarbeitete und geschlossene Monographie über das Auszeichnungswesen des thüringischen Großherzogtums zu präsentieren, das nicht nur für Phaleristiker von hohem Interesse sein dürfte, sondern auch für den Historiker des 19. Jhs. bis 1918, für den Numismatiker, ja für jeden thüringischen „Lokalpatrioten“, der sich für die Geschichte seiner engeren Heimat interessiert.
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