Die pädagogische Mobilmachung
Schule in Baden im Zeichen des Nationalsozialismus
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Schule und Schulaufsicht, Unterricht und Lehrerschaft, Lehrpläne
und Lehrwerke in Baden in der Zeit des „Dritten Reiches“ stehen im
Zentrum der vorliegenden Untersuchung. In welchem Maße war das
badische Schulsystem von den Nationalsozialisten auf ihre „Weltanschauung“
umgestaltet? Welche Rolle spielte die Schulaufsicht bei
der Umerziehung der Lehrerschaft? Der Einfluss der „Hoheitsträger“
der NSDAP in Person der Kreisleiter auf die Schulen wird ebenso in die
Untersuchung einbezogen wie die Handlungsräume der Schulleiter und
die Haltung der Lehrerschaft in der Polarität von Mitarbeit in Form von
Eintritt in die NSDAP bis zur Verweigerung.
Die vorliegende Arbeit untersucht viele der in der Literatur allgemein
akzeptierten Thesen, kann eine Vielzahl von ihnen für Baden falsifizieren
und schafft einen neuen Forschungsstand, den man vom liberalen Baden
nicht erwartet hätte. Sie findet für Baden eigene, vielfach abweichende
Verhältnisse und eine nahezu vollständige Nazifizierung der Schule.
Die Vorgaben des Reichserziehungsministeriums in Form von Richtlinien
und Lehrplänen wurden mit der Realisierung in Baden verglichen,
die Analyse ergab (fast) immer eine ideologisch verschärfte Umsetzung
durch die badisch-nationalsozialistische Kultusbürokratie, für die der vom
Hauptlehrer zum Ministerialdirektor aufgestiegene Karl Gärtner stand.
Sein planvoll-visionäres Vorgehen führte dazu, dass in Baden nationalsozialistisch
geprägte Schulbücher einige Jahre vor den Druckerzeugnissen
des Reiches zur Verfügung standen und frühzeitig einen entsprechend
geprägten Unterricht ermöglicht haben.weiterlesen
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