Die Perle in der Hyazinthe: Innere Lehren aus der Essenz des Sufismus
Aus Briefen an Reshad Feild und andere
Produktform: Buch
Der türkisch-britische Mystiker Bülent Rauf (1911–1987) war dem Rampenlicht und der großen Öffentlichkeit abgeneigt, galt als einer der »verborgenen« Wissenden und trug, so wird gesagt, zu seinen Lebzeiten den spirituellen »Hut« von Muhyiddin Ibn ‘Arabi (1165–1240), dem andalusischen »größten Scheich« des Sufismus, dessen Lehre von der Einheit des Seins er zutiefst durchdrungen hatte.
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Die hier erstmalig publizierten Ausschnitte aus seiner Korrespondenz mit Freunden und zumeist jungen Menschen, die bei ihm Rat suchten und deren Selbsterkenntnis und Vervollkommnung er in großem Respekt vor ihrer persönlichen Einzigartigkeit einfühlsam förderte, legen Zeugnis ab von der geistigen Weite und der herzlichen Tiefe seiner spirituellen Autorität.
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Einer seiner bekanntesten Schüler, der Mystiker und Autor Reshad Feild, zitiert ihn mit den Worten: »Wir haben nichts zu tun mit Religion oder Form. Wir sind verbunden mit der inneren Bedeutung, dem inneren Strom der Wahrheit, die aller Religion zugrunde liegt. Unser Weg ist nichts für jene, die über die äußere Form nicht hinauskommen. Er ist für die, die geradewegs zur Essenz gelangen wollen.«
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Zur Vereinigung mit dieser einen Essenz, der Wirklichkeit und der Schönheit Gottes, gelangen wir auf dem Pfad der Liebe, des Mitgefühls und des Dienens, den Bülent mit seiner Weisheit und seinem Vorbild all jenen wies, die er – egal welchem Glauben sie angehörten – schlicht und ergreifend »Menschen des Weges« nannte.
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»Jemanden von sich abzutrennen, bedeutet, Teile von sich selbst abzutrennen (denn ganz gewiss sind wir Glieder voneinander!) – und wie könnten wir dann ganz bleiben? Vollständig? Das Abbild des Absoluten? Trenne dich von niemandem ab. Sprich nett und mit freundlichen und schönen Worten, sogar mit deinem Feind. Dann wird er, als sei er dein Freund.«
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»Alle Religionen haben eine innere Basis oder Wurzel. Wenn diese religiös verfasst wird, nimmt sie die Individualität von Form und Verschiedenheit an. Doch in ihren Grundfesten, an ihrem Fundament, auf ihrer inneren Stufe, sind alle diese Religionen eins, denn die Wahrheit ist eins.«
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»Um Jesus zu zitieren, der sich mit folgenden Worten an den Menschen wendet: ›Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!‹«
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»Darum sagt der Prophet: ›Herr, mache mich zu Licht‹, denn wahre Liebe reflektiert vom wahren Herzen alles Licht, das es empfängt, und gibt es zurück – zwar als ein besonderes, aber dennoch als ein vollständiges.«weiterlesen