lorenski widmet sich in Der Philosophie des Kults einer ganz zentralen Frage: Wie geschieht die Errettung des Menschen im Kult, in den Sakramenten, durch die Heiligung des Irdischen? Zeitgeschichtlich fällt die Entstehung seiner als Vorlesungsreihe konzipierten „Kultphilosophie“ (1917-1918) in eine revolutionäre Umbruchsphase der russischen Gesellschaft, die geprägt ist von weltlichen Ideologien der Entwertung und Verleugnung alles Ewigen, Göttlichen, Sakralen, Mystischen. Machtvoll entwirft Florenski sein Gegenbild: eine Welt, die zur Heiligung berufen ist, mit dem Kreuz Christi im Zentrum, den Sakramenten als Quellen des in jeden Lebensbereich sich ergießenden Heils, dem Sakralen als existenzieller Grundlage wahrhaften menschlichen Handelns und den Heiligen als Zeugen der Einen Wahrheit. In einzigartiger Weise bewahrt und schärft Florenskis Werk das Bewusstsein für die ewige, unergründliche, mystische Tiefe des Glaubens und das verzehrende Feuer des Heiligen – eine Offenbarung, wenn man an der Flachheit des Alltags zu verzweifeln droht. Auf florenski.de finden Sie Informationen zur Entstehungsgeschichte der „Philosophie des Kults“, Biografisches zu Pawel Florenski und ergänzende Texte und Materialien zu diesem Vorlesungszyklus aus dem Archiv des großen Gelehrten und Priesters.weiterlesen