Adolf Schlatter - Die philosophische Arbeit seit Cartesius
Ihr ethischer und religiöser Ertrag
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»Wie kommt es,« fragt Thielicke, »daß ein theologisches
Buch, das zum ersten Male 1906 erschien …, seine Jugend
bewahrt hat, daß es inhaltlich und formal nicht veraltet,
sondern taufrisch geblieben ist wie am ersten Tag?«
Als Antwort nennt er mehrere Gründe. Der vielleicht
wichtigste: Schlatter ließ sich in seinem Denken nicht in
zeithistorische Fragestellungen oder modische Kategorien
hineinziehen, teilte so aber auch nicht das Schicksal
seiner Zeit.
Der Theologe, Philosoph und Schlatterkenner Harald Seubert
fasst das zusammen: »Schlatter tritt mit philosophischem
Denken in eine Auseinandersetzung, die nicht an System
und Zeit gebannt ist, gerade dies kann seinen Zugriff auf die
Philosophie derart fruchtbar machen.«
Es kann einem »erstaunlich vorkommen, daß ein Autor, der
sich kaum einer immanenten Kritik der Systeme befleißigt
(um mit schulmeisterlicher Wonne hier eine Inkonsistenz und
dort einen Gedankensprung festzustellen), sondern der mit
einer Originalität sondergleichen und von irgendeinem, nicht
genau feststellbaren Hebelarm her die Systeme in ihren
Angeln bewegt –, daß dieser Autor in keinem Philosophenlexikon
auftaucht.« (Thielicke)weiterlesen
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