Die "Rechtschreibdetektive" entspringen der praktischen Arbeit dreier Primarlehrerinnen. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kurt Meiers - Herausgeber und Mitautor des Leselernwerks "Das Buchstabenschloss" - erarbeiteten Nicole Alder, Gabi Höhn und Cécile Niederer-Ott ein Lehrwerk, das an den Leselernprozess anschliesst und als Einstieg ins Rechtschreiblernen (1.–3. Klasse) konzipiert ist. Es vermittelt darüber hinaus Strategien zum selbstgeleiteten Lernen im Bereich Rechtschreiben.
Zentrales Lern- und Arbeitsmaterial sind 256 farbig gestaltete Wortkarten. Sie sollen die Kinder auf unterschiedliche orthografische Besonderheiten aufmerksam machen. Die Kinder eignen sich dabei einen Grundbestand orthografischen Wissens und Könnens an. Neben der vorgegebenen Kartei soll aber nach und nach auch eine persönliche Kartei entstehen, in die die Kinder Wörter aus Sachthemen, Lesestücken und eigenen Texten sowie individuelle Problemwörter aufnehmen.
Im beiliegenden 52 Seiten umfassenden Begleitheft werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Kartei im eigenen Unterricht eingesetzt werden kann. Die werkstattartige Anlage der "Rechtschreibdetektive" bietet hinreichend Möglichkeiten, die Anforderungen an das einzelne Kind so anzupassen, dass es auf seinem Niveau gefördert und gefordert werden kann. Ausserdem finden sich im Begleitheft einige grundsätzliche Bemerkungen zur deutschen Rechtschreibung sowie zu den Entwicklungsstufen beim Erwerb der Rechtschreibkompetenz.
Weshalb sollen die Schweizer Lehrkräfte mit der Ausgabe des Klett und Balmer Verlages arbeiten? Auf der Bildseite der Karten zeigt jeweils ein farbiger Balken an, zu welcher Wortart das gesuchte Lernwort gehört: Nomen sind braun, Adjektive gelb, Verben blau. Diese Farben werden in gängigen Schweizer Deutsch-Lehrwerken so verwendet (Glinz-Grammatik mit fünf Wortarten). In der deutschen Bearbeitung wurden die Farben geändert.
Die in der Schweiz gebräuchliche Farbgebung für die Wortarten unterstützt das Lernen der Kinder. Andere Farben dürften auf der Primarschulunterstufe eher verwirren als Klarheit schaffen.
In der Ausgabe des Klett und Balmer Verlages tauchen auch schweizerische Begriffe auf, wie zum Beispiel "Sackgeld", "Samichlaus", "Peterli", "Coiffeur", "Finken" (Hausschuhe) usw. Diese Wörter wurden in der Lizenzausgabe durch in Deutschland gebräuchliche Begriffe ersetzt: "Taschengeld", "Nikolaus", "Petersilie", "Frisör", "der Fink" (Vogel) usw. Auch typisch schweizerische Illustrationen wurden in der deutschen Bearbeitung ersetzt, zum Beispiel Schweizer Münzen, 1 Franken, Schweizer Flagge, Fahnenschwinger. Hier handelt es sich allerdings nur um ein paar wenige Illustrationen.
Typisch schweizerische Begriffe und Illustrationen ermöglichen den Kindern einen lebensnahen Bezug zu den dargestellten Situationen. In der Schweizer Ausgabe gibt es keine Wortkarten bzw. Lernbereiche, in denen die s-, ss- und ß-Schreibung geübt wird. Hier sind in der deutschen Ausgabe 18 Begriffe zusätzlich dazugekommen, d.h. es wurden keine anderen Wortkarten ersetzt. Eine Lehrperson in der Schweiz könnte diese Karten auch einfach weglassen. Die Schreibung mit "ß" wurde natürlich auf sämtlichen Wortkarten angepasst, also auch in Sätzen und Wörtern, bei denen auf ein anderes Rechtschreibphänomen hingewiesen wird, zum Beispiel: "Zucker ist süß."
Gerade im Bereich des Rechtschreiblernens ist es aber wichtig, dass die Kinder mit der bei uns gebräuchlichen Schreibung vertraut werden.weiterlesen