Die Sächsische Armee zur Zeit des Deutschen Bundes
1815–1867
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Das Jahr 1815 markiert einen tiefen Einschnitt in der Geschichte Sachsens. Auf dem Wiener Kongress werden Land und Armee geteilt. Sachsen verliert seine bisher so einflussreiche Stellung in Deutschland und Europa. Der in diesem Jahr vollzogene Beitritt zum neu gegründeten Deutschen Bund ermöglicht jedoch durch eine Politik der Selbstbescheidung eine wirtschaftliche Erholung, kulturelle Blüte und Teilhabe des Bürgertums an den liberalen und vordemokratischen Strömungen dieser Zeit.
Der stark verkleinerten und mehrfach reorganisierten Armee ist für drei Jahrzehnte eine Phase der Konsolidierung vergönnt. Nach den Vorgaben der Regierung wächst sie in die mit der neuen Verfassung von 1831 sich verändernden politischen Verhältnisse hinein, ohne an den geistigen Strömungen des liberalen Bürgertums aktiv Anteil zu nehmen. So bleibt sie bei den revolutionären innerstaatlichen Unruhen 1845 und 1848?/49 der einzige wirkungsvolle Ordnungsfaktor im Lande und verhindert den Regierung und König drohenden Umsturz. Ihre wieder erlangte Leistungsfähigkeit stellt die Armee bei den Bundesexekutionen gegen Dänemark 1849 und 1864 unter Beweis.
Die 1849 eingeleitete umfassende Reorganisation schafft die strukturellen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen für eine von Grund auf neue sächsische Armee. Im Personalumfang mehr als verdoppelt, von einem Kriegsminister und Generalstab einheitlich geführt, gegliedert in Divisionen und Brigaden, waffentechnisch gut ausgerüstet und nach neuen Vorschriften ausgebildet nehmen die sächsischen Truppen bald schon nach Österreich und Preußen eine geachtete Stellung im Deutschen Bund ein.
1866 wird auch Sachsen in den bereits lange währenden Konflikt zwischen Österreich und Preußen um die Vorrangstellung im Deutschen Bund hineingezogen und nimmt mit seiner Armee an der Seite Österreichs am Feldzug in Böhmen teil. Die sächsischen Truppen schlagen sich mit großer Tapferkeit, können aber die Niederlage bei Königgrätz nicht verhindern. Sachsen und seine Armee müssen sich dem neu gegründeten Norddeutschen Bund unter preußischer Führung anschließen.
Der bewegte Verlauf dieser Epoche wird in dem vorliegenden zweiten Band des Leipziger Militärhistorikers Gülich – Brigadegeneral a.D. der Bundeswehr – in der detaillierten Darstellung eines halben Jahrhunderts sächsischer Militärgeschichte wieder lebendig und zeigt die innere Entwicklung der sächsischen Armee ebenso wie ihre Teilnahme an den militärischen Auseinandersetzungen dieser Jahre.
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