Die Schweiz im Ausnahmezustand
Expansion und Grenzen von Staatlichkeit im Vollmachtenregime des Ersten Weltkriegs, 1914–1919
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der Erste Weltkrieg fand nicht nur in den Schützengräben statt, er erfasste auch Amtsstuben und Regierungsgebäude. Der Konflikt stellte die Staatenwelt vor neue Herausforderungen. Armeen mussten unterhalten, Wirtschaften auf die Produktion von Rüstungsgütern umgestellt, Engpässe bei der Versorgung bewältigt und die Moral aufrechterhalten werden. Dies führte an vielen Orten zu einer geradezu revolutionären Umschichtung der politischen Entscheidungsprozesse: Exekutiven und Militärs trafen in der Folge Entscheide ohne parlamentarische Kontrolle. Die Schweiz bildete hierbei keine Ausnahme. Während im August 1914 die Kriegsmaschinerie in Gang kam, übergaben die National und Ständeräte das Recht der Gesetzgebung in einem bislang beispiellosen Akt an den Bundesrat. Sie legten so den Grundstein für das sogenannte Vollmachtenregime, eine zwischen Demokratie und Diktatur angesiedelte Regierungsform, welche die Schweiz in den folgenden Jahrzehnten prägen sollte. Neben den Parlamentariern und dem Volk machten nun Beamte die Gesetze, Militärgerichte dehnten ihre Befugnisse in die Zivilgesellschaft aus und staatliche Institutionen griffen in Wirtschaft und Alltag ein.weiterlesen
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