Die Sonne von Mexiko
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Sonne von Mexiko
Ihren Namen hat diese Zeichnungsserie von einer Gastwirtschaft, die am
Rande des Schulwegs von Andreas Seltzer in Frankfurt am Main lag. Dort
trafen sich, bis in die Achtzigerjahre, Trinker, Bordellgänger der nahen Breite
Gasse, aber auch Binnenschiffer, die von der großen transatlantischen Passage
träumten. Formal nutzt die Serie den kartografischen Blick, den Seltzer
in der Arbeit über Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (2006-2012)
erprobte. Dort folgte er den konzentrischen Kreisen, die ins Erdinnere
führten.
Hier aber sind es nicht mehr die geologischen Schichten des Untergrunds,
sondern Partikel von Körpern und Fragmente von Gegenständen, die, grotesk
verzerrt, in hybride Wesen verwandelt oder in schwer entzifferbare Details
zersplittert sind. Was deren Formationen charakterisiert, das ist ihre Spielfreude.
Der dicht karierte Hintergrund vor dem sie agieren, fungiert als ein
Formenfänger, der vielerlei grafische Elemente zusammenwürfelt und ihnen
Tiefe gibt. Rot, Schwarz, Grau und Weiß sind da die Hauptakteure. Sie folgen
keinem festgelegten Plan, sondern Impulsen, denen es um Verdichtung,
Trennung und Auflösung geht. Daraus entstehen Geschichten, die karnevaleske,
zirkushafte Züge haben und in Rätseln sprechen, die sich als Vexierbilder
verkleiden, Balancen zeigen oder grobes Ungeschick. So kann, wenn es gut
geht, Spannung ins Spiel kommen und so können Betrachter dieser Bilder zu
Mitspielern werden.weiterlesen
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