Die Stalinisierung der SED
Zum Verlust von Freiräumen und sozialdemokratischer Identität in den Vorständen 1946–1949
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Stalinisierung der SED begann nicht, wie oft angenommen, im Jahre 1948 als Reaktion auf den Kalten Krieg. Freiräume zum relativ offenen Diskurs in den paritätisch besetzten Führungsgremien wurden in einem komplexen Vier-Phasen-Prozeß zuerst eingeschränkt, dann schrittweise eliminiert. Die Parteiführung verließ sich immer mehr auf zentral gesteuerte Disziplinierungs- und Gleichschaltungsmaßnahmen, nachdem ab Herbst 1946 zunehmend erkennbar wurde, daß die SED als "Russenpartei" in der Sowjetzone freie Wahlen nicht gewinnen würde und sich die "Einheitspartei" mit andauernden Fraktionskämpfen, Resignation und Passivität an der Basis in einer Krise befand. Der "internationale Klassenkampf" beschleunigte den Stalinisierungsprozeß. Neun Monate vor der erklärten Wandlung zur "Partei neuen Typs" war der Weg dahin organisatorisch und ideologisch bereits beschritten. All das geschah nicht ohne Stunden der Wahrheit und Momente der Abwehr seitens derer aus beiden Lagern, die sich einen demokratischen Neubeginn mit der SED erhofft hatten.
"(...) Mit seinem Buch leistet Hurwitz selbst einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung, weil er darin mit wissenschaftlich differenzierter Sicht die Anfänge und Veränderungen der SED erhellt."
Die Zeit, 25.07.1997weiterlesen
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