Die Verbindung von Dekadenz und Symbolismus am Beispiel Paul Verlaine
unter besonderer Berücksichtigung seiner Gedichte „Après trois ans“ und „Je ne sais pourquoi…“
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: La poésie française du 19e siècle, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hintergrund von Zukunftsangst und Untergangsstimmung entstehen im ausgehenden 19. Jahrhundert verschiedene literarische Strömungen, die den Beginn der Moderne einleiten.
Verfall und Niedergang werden zum Thema der zeitgenössischen Poesie, und bringen von Schwermut bestimmte Gedichte hervor, die die „metaphysische Unruhe“ der Zeit widerspiegeln. Schon Paul Verlaines Frühwerk, „Poèmes Saturniens“ (1866), besitzt den charakteristisch melancholischen Zug der Dekadenzbewegung, auch wenn der Einfluss der bis dahin etablierten Dichtkunst noch deutlich in seiner Arbeit zu erkennen ist. Das in dieser Sammlung enthaltene Gedicht „Après trois ans“ veranschaulicht den Prozess dieser Loslösung anhand der verschiedenen erkennbaren Einflüsse, und den Tendenzen zu innovativen Versformen und Ausdrucksmöglichkeiten, die dem Symbolismus später als typische Elemente gelten. Durch die „évolution de notre vers“ wird der als dekadenter Dichter berühmt gewordene Verlaine zum Wegbereiter des Symbolismus: „Pour la première fois en France, un poète ne comptait plus les syllables, n’égrenait plus les vers [...]“.
Die Anthologie „Sagesse“ (1880) steht ebenfalls an einem Wendepunkt des Dichterlebens: Es verarbeitet – nach der Liebschaft mit Arthur Rimbaud – die Rückkehr zum Katholizismus. Der eingeschlagene Weg der Dekadenz und des Symbolismus ist noch nicht verlassen, als „Je ne sais pourquoi…“ unter Vermengung der neuen, spirituellen Elemente entsteht.
An Verlaines Werk von 1880 lässt sich der Prozess des Übergangs von einer Bewegung zur anderen ablesen. Anhand der ausgewählten Gedichte werden durch die Analyse einzelner Aspekte die Überschneidungen und Anknüpfungspunkte der verschiedenen Strömungen ersichtlich, zwischen denen eine Trennlinie aufgrund ihrer Gleichzeitigkeit nur schwer zu ziehen ist.
Die Problematik der Zuordnung, die ihren Ausdruck in den Zeitschriften der damaligen Zeit fand, die sich bezeichnenderweise gegenseitig des „plagiat“ bezichtigten, soll hier herausgearbeitet werden. Auf diese Weise wird die Bedingtheit beider literarischer Bewegungen, deren Repräsentant Verlaine war, verständlich, d.h. die zwischen der Dekadenz, die als „Entartung“ eingestuft wurde und des Symbolismus, der als wichtigste, bis in die heutige Zeit wirkende Strömung gilt .
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