Die Waldschnepfe
Kurzgeschichten
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Gennadij Rjasanzew-Sedogin beschreibt in seinen sprachlich mit Feingefühl geschriebenen Kurzgeschichten die zwischenmenschlichen Ereignisse und Gefühle oft vor dem Hintergrund der Natur. Das gelingt ihm dadurch besonders, dass er die Dingwelt um die Protagonisten herum vermenschlicht. „Der Wind reißt Strohdächer herunter, rutscht über die Kruste des im Mondlicht funkelnden Schnees“. Die Natur wird wie ein Mensch dargestellt, mit dem man spielt: „Man soll dem Wind nachgehen!“ Und die Natur erhält menschliche Emotionen, wie der einsame Vollmond oder die schwarzen und düsteren Häuser.
Schon aus den alleinigen Beschreibungen der Naturphänomene kann der Leser erahnen, wie die beteiligten Menschen fühlen und dann auch handeln.
Der Wind wirbelt den Schnee auf, die ehemals klare Grenze zwischen Erde und Himmel wird verwischt und es scheint, als gäbe es weder Erde noch Himmel, sondern nur einen trüben unruhigen Abgrund.
Allein hierdurch kann man schon auf die emotionale Befindlichkeit der handelnde Personen schließen.
Der Sturm lässt nach. „Der Horizont zeigt sich als eine klare Linie und man ahnt die Unendlichkeit der Welt. Besser kann man kaum darauf hinsteuern, dass auch die Welt der Menschen wieder liebenswert wird. „Er schließt die Augen und spürt, dass er alles liebt, alles, was es auf der Welt gibt.“
In kaum einer Kurzgeschichte wird die homoerotische Beziehung zwischen zwei Menschen so zart dargestellt, wie in der Geschichte „ Waldschnepfe“. Auch dort gilt die Natur häufig als Metapher für die zwischenmenschlichen Emotionen. „Der Junge fühlte sich mit dem Jäger völlig verbunden, wie das Korn der Erde oder die Holzspäne mit der Naturgewalt eines Flusses.
Gerade durch die Beschreibung der Naturphänomene gelingt es dem Literaten, dass der Leser tief in die Geschichte hineingezogen und oft auch nur langsam wieder entlassen wird.weiterlesen
7,99 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück