Globalgeschichte ist kein Phänomen das erst im späten 15.Jahrhundert beginnt. Im vorliegenden Band wird der allmähliche Prozess der Entstehung einer umfassenden Globalgeschichte beschrieben. Obwohl man in der Zeit von 1000–1250 noch nicht von einem weltumspannenden Austausch sprechen kann, vor allem da der amerikanische Kontinent noch völlig eigenständig interagierte, gab es gut organisierte Handels- und Austauschbeziehungen, die Länder und sogar Kontinente umspannten.
Wichtige Träger der Vermittlung zwischen verschiedenen Ländern und Regionen waren nicht nur wirtschaftliche und politische Interessen, die sich in Handelskontakten, diplomatischen Beziehungen und Gesandtschaften oder in Kriegen äußerten, sondern auch die Religionen, vor allem das Christentum, der Islam und der Buddhismus. Dabei war ein ausgebautes Verkehrswegenetz zu Lande und zu Wasser eine Voraussetzung.
Die Verdichtung vielfältiger Interaktions- und Austauschprozesse seit der Jahrtausendwende schuf zwar nicht die „eine“ Welt, sie bewirkte aber doch so folgenreiche „globale“ Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur, dass sich die Phase nach 1250 mit einiger Berechtigung als „vormodernes Weltsystem“ begreifen lässt.
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