Die Welten von Psyche und Soma – Zur Verbindung von Psychoanalyse und Neuropsychiatrie
Gedenksymposion für Frau Universitätsprofessor Dr.in med. Dr.in phil. Margarete Minauf im Meerscheinschlössl in Graz am 25. November 2017
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Wie Psyche und Soma, Innenwelt und Körper, verbunden sein könnten, gehört zum Denken über die menschliche Existenz. Kultureller Kontext und Stand der Wissenschaft bestimmen die Antwort auf dieses „psychophysische Problem“. Die Psychoanalyse als „ein Zweig der Psychologie“ (S. Freud) beschäftigt sich bei anderen theoretischen Voraussetzungen und somit in anderer Weise mit dem Menschen, als es die biologisch orientierte Neuropsychiatrie tut. Im vorliegenden Band wird anhand psychoanalytischer, philosophischer und somatisch-medizinischer Beiträge die These untermauert, dass Psychoanalyse und Neuropsychiatrie vereinbar sind, ihre vereinigten Aussagen zu einem genaueren Bild des Menschen führen. Die Beiträge des Buches beschäftigen sich mit folgenden Themen: Dynamiken bei psychosomatischen Erkrankungen, konstitutionelle Dispositionen psychischer Symptomatik, körperliche Therapien zur Behandlung seelischen Leids, psychoanalytisches Verstehen von Erkrankungen mit starken organischen Voraussetzungen, körperlicher Ausdruck unverstandener seelischer Inhalte, Bewusstmachen unbewusster Vorstellungen, die Rolle von Emotionen bei der Konfrontation mit der inneren und äußeren Realität, die fruchtbare Gegenüberstellung von Psychoanalyse und anderen Disziplinen der Psychologie und die kategoriale Verschiedenheit der psychischen von der biologischen Welt wie überhaupt das Vertiefen des Verständnisses des psychophysischen Problems mit Hilfe der Begrifflichkeit und Methode der Philosophie. Psychoanalytische Verfahren gewähren durch die Deutung der frei assoziierten Einfälle Behandlern und Patienten Einblick und Einsicht ins Seelenleben, wie dies mit keinem anderen psychologischen Verfahren erreicht wird. Die psychoanalytische Methode entzieht sich jedoch, schon von ihrer Theorie und ebenso ihrem praktischen Ansatz ausgehend, einer positivistischen Quantifizierung. Dennoch ist die wissenschaftliche Gültigkeit der Erforschung des Subjektiven zu beanspruchen, ansonsten verlöre das Subjekt selbst seine Gültigkeit. Kategorial davon verschieden ist der somatische, biologische, neuropsychiatrische Ansatz, der sich dem organischen Äquivalent, seinen neuroanatomisch fassbaren Funktionsstrukturen und seinen Regelkreisen widmet. Psychoanalyse und Biologische Psychiatrie stehen zueinander nicht im Widerspruch. Beide schaffen ihr je eigenes Instrumentarium und beide Wissenschaften sind für das Verstehen und in der Behandlung des Menschen unverzichtbar.weiterlesen
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