Die Wiederkehr des Nationalismus
Politikum 3/2024
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Die Hoffnung, der Siegeszug der liberalen Ordnung sei unaufhaltsam, trog. Seit Jahren steigt die Zahl der gewaltsamen Konflikte, 2022 ist der Krieg nach Europa zurückgekehrt.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig, und ein totgeglaubter Wiedergänger spielt dabei eine gewichtige Rolle: der Nationalismus. In vielen Regionen der Welt werden bestehende Grenzen im Namen einer ruhmreichen Vergangenheit und zur „Heimholung“ von „Volksangehörigen“ oder „verlorenen Gebieten“ in Frage gestellt, werden nationale Interessen außerhalb und innerhalb internationaler Vereinigungen robust bis rücksichtslos durchgesetzt. Die Abkehr vom „Multilateralismus“ und „Institutionalismus“ in den internationalen Beziehungen ist nicht zu übersehen. Auf dem Balkan brodelt es bedrohlich.
Doch es gibt nicht nur diese hässliche Fratze des Nationalismus. In Afrika spielte er als Befreiungsideologie eine wichtige Rolle, wenn auch nicht immer zum Segen der betroffenen Völker. Dem schottischen Nationalismus sind völkische Elemente gänzlich fremd. Es sind demokratische Ziele, die die Scottish National Party (SNP) mit der Unabhängigkeit anstrebt, denn es geht darum, die Majorisierung durch England im immer noch stark auf London ausgerichteten politischen System zu beenden.
Es ist folglich ein facettenreiches Bild, dass sich beim Blick auf den Nationalismus als politische Idee und Praxis ergibt. Dem trägt dieses Heft Rechnung.weiterlesen
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