Bruno Kuske und die wirtschaftswissenschaftliche Westforschung zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik
Produktform: Buch
Im Zentrum dieser Untersuchung steht die Berufsbiographie des Wirtschaftshistorikers und Wirtschaftsgeographen Bruno Kuske, die über die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinweg verfolgt wird. Kein individueller Lebenslauf ist ohne weiteres zu verallgemeinern; Kuskes Berufsbiographie dient als Ansatzpunkt, um die Mechanismen der Fremd- und Selbstmobilisierung von Wissenschaft für gesellschaftliche Bedürfnisse zu analysieren und zu zeigen, wie Leistungen zwischen Politik und Wissenschaft transferiert wurden. Anhand des Beispiels Bruno Kuske erklärt die Untersuchung den Wandel in der gesellschaftlichen Funktion von Wissenschaft. Die aus dem Zitat hervorgehende Vorstellung einer von der konkreten politischen und historischen Umgebung unabhängig forschenden Wissenschaft und einer Politik, die aus dem Wissensangebot das ihr Genehme auswählt, wird revidiert werden müssen. Übergreifend motiviert mich die Frage nach der gesellschaftlichen Aufgabe der Universität und den daraus resultierenden Konsequenzen für den einzelnen Wissenschaftler. Darüber hinaus will die Arbeit dazu beitragen, zu erklären, warum sich die Wissenschaft mit ihrem traditionell hohen Autonomiegrad und -anspruch nicht nur reibungslos in die nationalsozialistische Gesellschaft einfügte, sondern aktiv an ihrer Gestaltung mitarbeitete.weiterlesen