Die Anwaltsfamilie Stern & Haas aus Würzburg hatte ihre prominente Kanzlei an der Kaiserstraße, dem Einfallstor für sämtliche Bahnreisende in die Stadt am Main. Ein sozialer Aufstieg wie jener von Otto Stern, der als hochbegabtes Kind seine Familie in Steinach an der Saale verließ, um in Würzburg gefördert werden zu können, ist für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zwar nicht untypisch, aber trotzdem ungewöhnlich. Sein Neffe Gerson Haas und später auch sein Sohn Bruno Stern traten in die Fußstapfen des Kanzleigründers. Man vertrat die Regierung von Unterfranken und die Universität Würzburg in Prozessen, setzte sich für die Rechte der Randständigen ein und brachte es dabei zu einem wachsenden Wohlstand. Doch die Nationalsozialisten beendeten den Werdegang insbesondere der zweiten und dritten Generation dieser jüdischen Familie. Die Mehrheit der Angehörigen wurde in die Flucht getrieben. So wurden die USA und England zur neuen, fremden Heimat.weiterlesen