Die ZELTSCHULE
Beispiel einer fruchtbringenden Gesellschaft an einer Kunsthochschule 1970-1975
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
"Schluss mit dem Elfenbeinturm!"
Mit dieser Parole wurde vor genau 50 Jahren im Sommer 1969 der Amtsantritt von Werner Hofmann an der Hamburger Kunsthalle gefeiert. Zu seinen Visionen gehörten eine Werkstatt, in der Künstler und Dilettanten arbeiten, und Ausstellungen, die als Grundlage für den Schulunterricht dienten. Hier schwangen die Ideen seines berühmten Vorgängers mit: Alfred Lichtwark, der um 1900 deutschlandweit die Museumspädagogik ins Leben gerufen hatte: "Wir wollen nicht ein Museum, das dasteht und wartet, sondern ein Institut, das thätig in die künstlerische Erziehung unserer Bevölkerung eingreift."
Die Botschaft erreichte nicht nur neugierige Besucherströme, sondern auch die Hamburger Kunsthochschule und dort Achim Lipp, der als 24-jähriger Assistent damals eine Gruppe von Studierenden im Grundsemester betreute. Lichtwarks Kernsatz "Mit ihrer ausschließlichen Sorge um den Lehrstoff hat die Schule satt gemacht. Sie soll aber hungrig machen." wurde ernst genommen. Im Gegensatz zur überregulierten Schulausbildung fehlte der freien Kunst und Kunstpädagogik weitgehend jede verbindliche Struktur. Dafür bot Achim Lipp die "experimentelle Selbstorganisation zum Lehren und Lernen mit künstlerischen Mitteln" an. Da es hierfür keinen Raum gab, wurden auf dem Hochschulgelände kurzerhand Zelte errichtet, von denen ausgehend die ZELTSCHULE fünf Jahre lang phantastische Projekte entwickelte, die oft auch in die Stadt ausstrahlten. So war die ZELTSCHULE eine Ideenschmiede für Künstler und Kunsterzieher, vor allem aber auch für die Museumspädagogik der Hamburger Kunsthalle. Statt belehrender Führungen sollten die Schüler (und auch die Erwachsenen) die Kunst im Museum spielerisch erleben und in der Malschule oder auch daheim zu eigenen Versuchen angeregt werden. ...weiterlesen
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