Die Ziegeleien im Bayerischen Wald
Die Geologie Bayerns - Band VII
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Bei der Seßhaftmachung der Nomadenvölker formte der Mensch erstmals aus Lehm und Ton zum Haus- und Stallbau Ziegel, die oft nur lufttrocken aber auch schon hart und dauerhaft gebrannt wurden. Im Bayerischen Wald verbreitete sich nach dem anfänglichen Gebrauch von Feldsteinen zu Grundmauern und Holz für den Aufbau dann ab 1800 der Bau von Granitbruchsteinen für das Fundament und Ziegel für das Gebäude darüber. Die dazu benötigten Ziegel stellte man damals vielerorts noch selbst her, wenn in Dorfnähe Lehme und Tone anstanden. Oft waren die Ziegel auch nur luftgetrocknet oder schwach gebrannt.
Von Passau her kamen ab Beginn des 20. Jahrhunderts italienische Ziegelschlager in den Unteren Bayerischen Wald und stellten aus gut durchmischtem Lehm/Tongemischen mittels starkem Rennfeuer qualitativ hochwertige Vollziegel her, so die Familie Santo Toso aus der Provinz Friaul stammend.
Konnte man anfangs noch in den Lehmgruben auf völlig entkalkten alten Lößlehm zurückgreifen, der gut durchmischt sehr gute Ziegel für die Kirchenbauten in Landshut und Straubing lieferte, so wurden für den späteren billigeren Industrie-Massenziegel auch die noch kalkhaltigen jungen Lehme und Tone verwendet. Die daraus gemauerten, unverputzt gelassenen Kirchenbauten, wie in Zwiesel, zeigen heute starke, weiße ziegelzerstörende Kalkausblühungen.
Das Ziegelei-Museum in Flintsbach bei Winzer an der Donau führt den Besucher durch die Welt der früheren Ziegelherstellung in einer großartigen und bestens erhalten gebliebenen Ringofen-Brennanlage, in der Vollziegel, Hohlziegel, Drainage-Röhrl, Biberschwanz-Dachziegel und Dachtaschen hergestellt wurden.weiterlesen
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