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Die Zukunft der HRT

Perspektiven heute und morgen

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Seit der Veröffentlichung der WHI-Studie im Jahr 2002 wird der Zusammenhang zwischen Brustkrebs und einer Hormonersatztherapie immer wieder kontrovers diskutiert. Neueste Daten zeigen jedoch, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Brustkrebs­inzidenz und den Hor­mon­­ersatzthera­pie­(HRT)-Ver­ordnungen gibt. Die Forscher um Caroline Antoine haben dafür über einen Zeitraum von zehn Jahren Frauen zwischen 45 bis 69 Jahren in elf europäischen Ländern beobachtet. Eine im März 2016 publizierte Stellungnahme von Manson und Kaunitz, zwei führenden Autoren der WHI-Studie, weist auf Fehlinterpreta­tionen der WHI-Ergebnisse hin. Nach ihren Worten überwiegt der Nutzen eindeutig die potenziellen Risiken, wenn die HRT aus gegebener Indikation früh in der Menopause begonnen wird, also im typischen Alter der klimakterischen Beschwerden. Diese Publikationen sollten uns Gynäkologen zu denken geben: Die nega­tiven Konnotationen einer HRT sind mittlerweile auch durch die Daten der WHI-Studie widerlegt. Natürlich bedarf es immer einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung, gemeinsam mit der Patientin. Bei einer indizierten HRT ist außerdem zu bedenken, welche positiven Zusatzeffekte Estrogene auf den Stoffwechsel haben können. Studien wie die WHI und HERS haben gezeigt, dass konjugierte equine Estrogene z. B. einen protektiven Effekt hinsichtlich der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 haben können. Die steigende Zahl über­gewichtiger Menschen mit entsprechenden Stoffwech­selerkrankungen wird eine zunehmende Belastung der Gesundheitssysteme. Es sollten daher alle Möglichkeiten ausgenutzt werden, um die negativen gesundheitlichen Folgen dieser Stoffwechselerkrankungen zu vermeiden. Häufig begegnen uns in der Praxis auch klimak­terische Patientinnen mit Begleiterkrankungen. Die Behandlung dieser Frauen stellt uns täglich vor He­rausforderungen. Daher ist es für die richtige Therapie wichtig, dass wir über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Laufenden sind. Denn die Wahl der passenden Applikationsform, des geeigneten Gestagens und des Therapie-Regimes sollte wohldurchdacht und an das Risikoprofil der Pa­tientin angepasst sein. Es herrscht bei vielen Pa­tientinnen und auch bei Kolleginnen und Kollegen aufgrund der unsachgemäßen Berichterstattung eine große Unsicherheit bei der HRT. Das war für uns mehr als nur ein ausreichender Anlass, im Rahmen eines zweitägigen Workshops bei einem ak­tiven wissenschaftlichen Austausch mit nieder­gelassenen Kollegen und Klinikern Themen und Fragestellungen der gynäkologischen Endokrinologie zu diskutieren. Wir möchten Ihnen gerne hiermit unsere zusammengefassten Ergebnisse zugänglich machen und können Ihnen vielleicht einige der vielen Facetten der HRT näher bringen. Diese Zusammenfassung hat natürlich nicht den Anspruch, einen kompletten Überblick über das Feld der HRT zu geben, aber sie zeigt einen relevanten Ausschnitt für die Behandlungsmöglichkeiten klimakterischer Beschwerden. Ich möchte mich herzlich bei den Kolleginnen und Kollegen für ihre Teilnahme und ihre Beiträge bedanken. Ihnen, liebe Leser, wünsche ich eine anregende Lektüre und interessante Impulse für Ihre tägliche Praxis. Prof. Dr. Josef Neulen, Aachenweiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-940732-26-2 / 978-3940732262 / 9783940732262

Verlag: Akademischer Verlag München

Erscheinungsdatum: 14.12.2016

Seiten: 28

Auflage: 1

Zielgruppe: Fachleute

Autor(en): L. Kiesel, E. Windler, H. Gothe, J. Neulen, T. Römer

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